Unfall-Drama: Baby stirbt in Güllegrube!

Die schwangere Amerikanerin (18) überlebt - aber verliert auch noch ihr ungeborenes Kind. Ihr Mann ist derzeit im Irak stationiert.
von  Abendzeitung
In diesem Wrack starb eine Baby: Nach dem Unfall wurden die Reste des Autos aus der vier Meter tiefen Güllegrube geborgen.
In diesem Wrack starb eine Baby: Nach dem Unfall wurden die Reste des Autos aus der vier Meter tiefen Güllegrube geborgen. © az

Die schwangere Amerikanerin (18) überlebt - aber verliert auch noch ihr ungeborenes Kind. Ihr Mann ist derzeit im Irak stationiert.

BAD WINDSHEIM Dass Alice* (18) noch lebt, hat die junge Amerikanerin einem Wunder und dem selbstlosen Einsatz der Männer der Freiwilligen Feuerwehr Obernzenn zu verdanken. Sie waren für die Schwangere die Schutzengel, nachdem sie sich mit ihrem Wagen in Illesheim bei Bad Windsheim überschlagen hatte und auf dem Dach in einer vier Meter tiefen Güllegrube gelandet war. Keiner hatte den Unfall bemerkt. Erst nach einer halben Stunden Todesangst konnte sie gerettet werden: Alice überlebte in einer Luftblase. Doch für ihre kleine Tochter Susan* (20 Monate) kam die Hilfe zu spät.

Seit 29 Jahren ist Gerhard Friedrich bei der Freiwilligen Feuerwehr Obernzenn. Viel Leid hat der 49-Jährige, der eigentlich bei einer Baufirma beschäftigt ist, in der Zeit in seinem Ehrenamt schon erlebt. Doch was sich am Wochenende in der Nachbargemeinde Illesheim abgespielt hat, übersteigt alles: „So was kann man sich nicht mal ausdenken.“

Nur zufällig hatte der Landwirt, auf dessen Grundstück sich das Drama abspielte, das Unglück bemerkt. Der Zaun um seine zehn Meter von der Straße entfernte Gülle-Grube war durchbrochen. Beim Nachsehen hörte er die Hilferufe der Frau, und sah die Wagenräder aus der Brühe ragen. Zu diesem Zeitpunkt war Alice vermutlich bereits eine gute Viertelstunde lang gefangen.

Die Feuerwehr raste zum Unfallort. Vier Männer von Gerhard Friedrich standen selbst bis zur Brust in der fast anderthalb Meter hohen Gülle. Mit einem Spreizer öffneten sie quasi blind die Tür. „Die Zeit drängte. Wir haben einfach gearbeitet, ohne an irgendwelche Sicherungsmaßnahmen für uns zu denken“, schildert Friedrich.

Als sie die Frau befreit hatten, nahm das Drama noch eine dramatische Wendung: „My Baby!“ rief die schwangere Frau noch – dann brach sie ohnmächtig zusammen. Kurz darauf hievten die Helfer Susan aus der Brühe. Sie hing leblos in ihrem Kindersitz. Jede Hilfe kam zu spät.

Wie es zu dem Crash gekommen war, ist noch unklar. Fest steht, dass an der Unfallstelle Tempo 30 gilt – vermutlich war Alice einfach zu schnell. Ein Fahrfehler mit schrecklichen Folgen. Denn Alice verlor nicht nur ihre kleine Tochter, sondern auch das Kind in ihrem Bauch. Ihr Mann konnte in den schlimmsten Stunden nicht bei ihr sein. Er ist als Soldat im Moment im Irak stationiert.

(*Name geändert) A. Uhrig

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