Unfall-Drama auf der A9: 27-Jähriger verbrennt in seinem Auto
DENKENDORF - Kurz nach einem Unfall verbrannte am Freitagabend auf der A9 Richtung München ein junger Mann in seinem Fahrzeug. Der Beifahrer kam schwer verletzt mit dem Leben davon - er wurde von einem Fernfahrer gerettet.
Unter Lebensgefahr hat ein 45-jähriger Fernfahrer einen 24-jährigen Münchner aus einem brennenden Auto gezogen. Der Audi war am Freitagabend auf der A9 bei Denkendorf ins Schleudern geraten und in Flammen aufgegangen. Der Fahrer (27) kam ums Leben.
Fahrzeug fängt Feuer
„Es gibt tatsächlich Schutzengel und manchmal sind es eben Fernfahrer“, erzählt die Tante des 24-Jährigen der AZ. „Ohne ihn würde mein Neffe nicht mehr leben.“
Der 24-Jährige und sein Freund (27) arbeiten bei der Entwicklungshilfeorganisation GTZ in Eschborn bei Frankfurt. Nach dem Studium hatten sie dort eine Praktikantenstelle angetreten. Am Freitagabend machten sie sich im Audi Cabrio des 27-Jährigen auf den Heimweg nach München. Gegen 20 Uhr geriet der Wagen auf der A9 bei Denkendorf aus bisher ungeklärter Ursache ins Schleudern.
„Ich hab einen grellen Lichtblitz in der Dunkelheit gesehen“, berichtete der 24-Jährige, der auf dem Beifahrersitz saß. An mehr kann sich der Münchner nicht erinnern.
Dann ging alles in Sekundenschnelle. Der Audi seines Kollegen kam von der Fahrbahn ab, raste eine Böschung hinauf, überschlug sich und krachte schließlich kopfüber wieder auf den Asphalt.
Ein nachfolgender Behindertentransporter eines 52-Jährigen aus München konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und donnerte in die Unfallstelle. Der Audi ging beim Aufprall sofort in Flammen auf. Der Fahrer des Kleintransporters kam mit dem Schrecken davon. Er hatte kurz zuvor noch einige Behinderte übers Wochenende nach Hause gebracht und war selbst auf dem Heimweg zu seiner Familie.
Ein türkischer Trucker, der hinter dem Behindertentransporter fuhr, stoppte sofort. Der 45-jährige Fernfahrer aus der Nähe von Offenbach rannte rüber zu dem brennenden Autowrack. Für den 27-Jährigen hinter dem Lenkrad kam jede Hilfe zu spät. Doch den 24-Jährigen auf dem Beifahrersitz konnte der Fernfahrer im letzten Moment retten. Der 45-Jährige packte den Münchner an der bereits brennenden Kleidung und zerrte ihn aus dem Wrack. Er deckte den Verletzten mit seiner Jacke zu und kümmerte sich um ihn, bis der Notarzt eintraf. Der 24-Jährige kam mit schweren Brandwunden ins Klinikum nach Ingolstadt.
„Ich kann dem Fernfahrer gar nicht genug danken, dass er sein Leben für meinen Neffen riskiert hat“, sagt die Münchnerin, „er hat wirklich viel Mut bewiesen“.
Experten sollen die Unfallursache klären und herausfinden, ob der Fahrer des Audi womöglich von einem anderen Auto geblendet oder gar abgedrängt wurde.
Ralph Hub
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