Unfälle, Staus, Behinderungen: Der Winter hat Bayern im Griff

MÜNCHEN - Der starke Schneefall der vergangenen Stunden hat zu zahlreichen Behinderungen und Unfällen in Bayern geführt. Immer noch sind Autofahrer mit Sommerreifen unterwegs. Geduld mussten auch die S-Bahn-Benutzer aufbringen.
Starke Schneefälle haben am Montagmorgen in Bayern zu erheblichen Behinderungen im Flug- und Bahnverkehr sowie auf Autobahnen geführt. Am Münchner Flughafen gab es für rund 20 Maschinen Verspätungen bis zu einer halben Stunde, teilte der Münchner Flughafen mit. Am Flughafen Nürnberg kam es zu keinen Ausfällen. „Wir hatten Glück, dass es in der Nacht zum Montag nicht weiter geschneit hat. Dadurch konnten wir die ganze Nacht über die Startbahnen und das Vorfeld räumen“, sagte Flughafensprecher Reto Manitz. Der Flugverkehr von und und nach Nürnberg verlaufe weitgehend planmäßig.
Schneefall hat am Montagmorgen auch am Münchner Flughafen zu Behinderungen geführt. Zwischen 5.00 und 9.30 Uhr seien 20 Flüge wetterbedingt mehr als eine halbe Stunde verspätet gewesen, sagte ein Flughafensprecher auf ddp-Anfrage. Starts hätten keine annulliert werden müssen, allerdings seien vier Flüge nach München an anderen Flughäfen gestrichen worden. Insgesamt habe der Winterdienst die Lage bislang aber gut im Griff.
Bei Fernverbindungen bei der Bahn und den S-Bahnen in München kam es zu wetterbedingten Verspätungen. Tausende Pendler kamen deshalb zu spät zur Arbeit. Die Bahnen in Franken rollten den Angaben zufolge weitgehend ohne Behinderungen. Wegen einiger Weichenstörungen kam es jedoch im Regionalverkehr zu Verspätungen. „Wir haben aber keine Zugausfälle“, sagte ein Bahn-Sprecher. Nachdem inzwischen rund zwei Drittel aller Weichen im bayerischen Bahnnetz beheizt seien, gebe es mit zugefrorenen Weichen kaum noch Probleme. Christian Miehling von der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) sagte, es habe auch Verspätungen im Busverkehr und bei Tram-Bahnen in München gegeben. „Wenn Autos im Stau stehen, dann triff es auch die Busse.“
Auf mehreren Autobahnen stellten sich an Steigungen Lastwagen quer. Am stärksten betroffen war die Autobahn München-Salzburg (A8). Am Irschenberg musste der Verkehr zeitweise angehalten werden, um Platz zu machen für die Räum- und Streufahrzeuge der Autobahnmeistereien. Nach Auskunft des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd in Rosenheim gab es zahlreiche Unfälle auch auf Bundes- und Staatsstraßen, die jedoch nach einer ersten Bilanz weitgehend glimpflich verliefen. Auch im Allgäu gab es starke Schneefälle und mehrere Unfälle, die meist mit Blechschäden ausgingen.
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sind in Bayern in der Nacht zum Montag im Flachland bis zu 25 Zentimeter Neuschnee gefallen. In Franken und Niederbayern seien die Temperaturen teilweise unter minus zehn Grad gefallen. Im Allgäu lagen die Temperaturen nur knapp unter dem Gefrierpunkt.
Die Meteorologen erwarten zum Wochenbeginn weitere Schneefälle bis zu zehn Zentimeter und weniger frostige Temperaturen. Der Schnee werde in der Nacht zum Dienstag in Regen übergehen. „Man muss damit rechnen, dass nasse Stellen überfrieren, wodurch Eisglätte entsteht“, sagte Volker Wünsche, vom Deutschen Wetterdienst in München. Das sei besonders in Unter- und Mittelfranken zu erwarten. Am Heiligen Abend könnte es laut Volker Wünsche „trockenes Wetter“ und weiße Weihnacht geben. „Im Verlauf der Feiertage könnte es schneien.“
dpa/az