Unfälle auf der A3: Rätselhaftes Aquaplaning

Rutschfalle auf der Autobahn A3: Woher das Wasser kommt, weiß keiner so genau
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PASSAU - Rutschfalle auf der Autobahn A3: Woher das Wasser kommt, weiß keiner so genau

Vier Unfälle in einer Woche, alle wegen Aquaplanings, alle am selben Autobahnkilometer der A3. Die Autobahndirektion Südbayern forscht fieberhaft nach einem „Wasserschaden“. Baupfusch auf einer relativ frisch asphaltierten Strecke?

Kilometer 615,5 auf der A3 zwischen Passau-Süd und Pocking. Ein Teilstück der bevorzugten Urlauberrennstrecke nach Österreich und der stark befahrenen Brummipiste gen Osten. „Vor zwei Jahren haben wir hier die Decke erneuert“, sagt Peter Wunderlich, Vize-Leiter der Autobahndirektion Südbayern. Die Meldung über eine Unfallserie hat seine Behörde jetzt alarmiert.

17. Juli, die Nacht des heftigsten Regens in diesem Sommer. Um 22.15 Uhr ruft die Einsatzzentrale der Polizei die freiwilligen Helfer auf die Autobahn: „Eingeklemmte Person!“ Ein silbergrauer japanischer Kleinwagen liegt mit aufgerissener Motorhaube und zersplitterter Windschutzscheibe in der Böschung. Die Feuerwehr ist noch nicht vor Ort, da kracht’s erneut: Nur zehn Meter vom ersten Wrack entfernt, schleudert ein schwarzer BMW-Kombi in die Seitenleitplanken.

Die heimtückische Wasserfalle bei Autobahnkilometer 615,5 wird erst sieben Tage später amtlich. Eine 56-jährige BMW-Fahrerin aus Kelheim wird um 18 Uhr vom Aquaplaning überrascht. Kein Regen, trockene Fahrbahn, plötzlich diese riesige Wasserlache. Der Wagen, der laut Augenzeugen mit 130 Sachen unterwegs ist, flutscht von der Fahrbahn und bleibt nach 50 Metern auf dem Dach liegen. Ein zufällig vorbeifahrender Rettungssanitäter birgt die verletzte Frau und leistet Erste Hilfe. Totalschaden.

Die Verkehrspolizei über die Unfallursache: „Auf der ansonsten trockenen Fahrbahn floss auf einer Länge von 25 Metern Wasser vom Mittelstreifen auf beide Fahrbahnen.“

„Normalerweise gibt es im Mittelstreifen Entwässerung, hier aber nicht, weil beide Fahrbahnen nach außen geneigt sind“, weiß Autobahndirektionssprecher Wunderlich. Erst durch die Unfälle sei man auf das Problem aufmerksam geworden.

Für die Unfallopfer stellt sich die Frage der Haftung. Die rätselhafte Wasserquelle im Mittelstreifen – ein noch nie da gewesener Sonderfall, möglicherweise auch für die Juristen. Hubert Denk

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