UN-Diplomaten fliegen mit Nürnberger Jets in alle Welt
Siegfried Axtmanns Firma FAI hat sechs Learjets für die Vereinten Nationen im Einsatz. Jetzt investiert er 10 Millionen Euro
NÜRNBERG Wenn Diplomaten der Vereinten Nationen (UN) in der Welt herumdüsen, dann tun sie das nicht selten im Flieger eines Nürnberger Unternehmens! Die Firma FAI (Flight Ambulance International) des Nürnberger Unternehmers Siegfried Axtmann hat sechs Learjets exklusiv für die UN im Einsatz. Jetzt investiert Axtmann zehn Millionen Euro in seine Nürnberger „Homebase“. Er sichert so 120 Jobs am Flughafen!
FAI ist der größte europäische Flugdienstleister der Vereinten Nationen. Das beinhaltet aber auch heikle Missionen. Denn die FAI-Piloten fliegen oft in Krisengebiete, um Verletzte und Kranke zu retten – und das rund um die Uhr, an sieben Tagen in der Woche. Hierzu betreibt die Firma Stationen in Dakar (Senegal), Abijan (Elfenbeinküste), Entebbe (Uganda), Nairobi (Kenia) und El Fasher (Sudan).
Angefangen hat Axtmann als fliegender Kranken-Transporteur. Damit macht er nach wie vor einen Umsatz von 20 Millionen Euro. Er ist weltweiter Marktführer.
Flaggschiff Global Express für 40 Millionen Euro
Das dritte Betriebs-Segment ist die Geschäftsfliegerei für die Super-Reichen der Welt, denen ein Learjet zu mickerig ist und die für einen Trip durch Fernost mal eben 300.000 Euro hinblättern. FAI hat dazu eine Flotte von mittelgroßen Jets. Allein das seit Juli eingesetzte Flaggschiff Global Express hat 40 Millionen Euro gekostet!
Um diese größeren Flugzeuge in Nürnberg warten zu können, baut Axtmann den 2500 Quadratmeter großen Hangar 6 am Airport, dazu 1500 Quadratmeter Werkstätten und 2000 Quadratmeter Büros. Errichtet wird der Komplex auf einem ein Hektar großen Grundstück direkt am Vorfeld, das die Nürnberger Flughafengesellschaft der FAI in Pacht übertragen hat. Die Station soll März 2011 fertig sein. Winfried Vennemann
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