Umweltminister: Corona bremst Donauausbau nicht

Nach jahrzehntelangen Diskussionen um den Donauausbau in Niederbayern folgt der Spatenstich - das verhindert auch Corona nicht. In den kommenden Wochen sollen die Arbeiten beginnen.
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Der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) spricht zur Presse. Foto: Angelika Warmuth/dpa
dpa Der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) spricht zur Presse. Foto: Angelika Warmuth/dpa

Straubing (dpa/lby) - Der Spatenstich für den Donauausbau in Niederbayern soll in den kommenden Wochen erfolgen. Das teilte das Umweltministerium in München mit. Corona bremse den Donauausbau nicht, sagte Minister Thorsten Glauber (Freie Wähler) der Deutschen Presse-Agentur. Und weiter: "Ich bin froh, dass das größte Hochwasserschutzprojekt Bayerns demnächst starten kann."

Insgesamt sollen Glauber zufolge rund 1,4 Milliarden Euro für den Ausbau der Wasserstraße und die Verbesserung des Hochwasserschutzes an der Donau investiert werden. Er rechnet mit einem Abschluss der Baumaßnahmen zwischen Straubing und Vilshofen innerhalb der nächsten zehn Jahre. Insgesamt geht es um 70 Fluss-Kilometer.

Hochwasser sollen nach dem sogenannten sanften Ausbau statistisch nurmehr alle 100 Jahre statt alle 30 Jahre auftreten. "30 000 Menschen werden durch die Maßnahmen geschützt. Eingriffe in die Natur durch die Hochwasserschutzmaßnahmen werden vollumfänglich ausgeglichen", sagte Glauber.

Der Planfeststellungsbeschluss über den Donauausbau - Teilabschnitt Straubing bis Deggendorf - war nach fünfjähriger Prüfzeit im November 2019 von der Europäischen Kommission abgesegnet und kurz darauf vom Bund unterzeichnet worden. Anschließend wurde der Beschluss in den Gemeinden und Landratsämtern entlang des Donauabschnittes ausgelegt und die Baumaßnahme ausgeschrieben. Der Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt zwischen Deggendorf und Vilshofen steht noch aus.

Der geplante Hochwasserschutz zwischen Straubing und Deggendorf besteht nach Ministeriumsangaben aus einer Kombination aus Deicherhöhungen, zweiten Deichlinien und Deichrückverlegungen. Es sollen 31 Kilometer neue Deiche errichtet, 14 Kilometer bestehende Deiche ausgebaut und 15 Schöpfwerke sowie vier Schöpfstellen ausgebaut oder neu gebaut werden.

Die Vorarbeiten für den Spatenstich - beispielsweise archäologische Untersuchungen - seien im Gange, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Auch die Arbeiten für den Hochwasserschutz im Polder Sulzbach und Steinkirchen seien bereits beauftragt und planmäßig am Anlaufen.

In den vergangenen Jahren seien knapp 500 Millionen Euro in vorgezogene Hochwasserschutzprojekte zwischen Straubing und Vilshofen investiert worden, sagte Glauber. In Niederalteich (Landkreis Deggendorf) laufe die aktuell größte Deichrückverlegung in Bayern. Der Schutz der Menschen an der Donau sei eine entscheidende Zukunftsaufgabe. "Im Ernstfall zählt jeder Zentimeter", so Glauber.

Anfang 2013 hatte die bayerische Staatsregierung unter Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) statt einer weitgehenden Kanalisierung des Flusses den sanften Donauausbau samt Verbesserung des Hochwasserschutzes beschlossen. Wenige Monate später richtete in Deggendorf ein Jahrhunderthochwasser schwere Verwüstungen an.

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