Umstrittenes BMW-Werk in Straßkirchen nimmt Gestalt an: Was bereits zu sehen ist
Straßkirchen/Irlbach - Das umstrittene Bauprojekt nimmt langsam Gestalt an: Insgesamt wird die Fertigungshalle des neuen BMW-Batteriemontagewerks in Straßkirchen/Irlbach (Landkreis Straubing-Bogen) aus 1066 Stützen bestehen. Am Montag haben die Arbeiter die erste gestellt, wie es im Fachjargon heißt, sagte Silvia Meyer, Leiterin der Abteilung Immobilienmanagement Hochvoltbatterie Niederbayern, bei einer Pressekonferenz am Baufeld.

E-Mobilität sei die Zukunftsenergie, sagte Alexander Kiy, Gesamtprojektleiter Werksaufbau. Deshalb sei BMW bestrebt, dass der Anteil vollelektrischer Fahrzeuge am Gesamtabsatz ab dem Jahr 2030 50 Prozent ausmache. Der Bau des Werks, in dem künftig die dafür nötigen Hochvoltbatterien montiert werden, ist auf den Punkt genau im Zeitplan, sagte Kiy. "Wir hatten vor, im April mit dem Bau zu beginnen. Das haben wir auf den Tag genau geschafft." Die erste Stütze der rund 180 .000 Quadratmeter großen Fertigungshalle sei "fast auf die Minute genau" gestellt worden. Auch die starken Regenereignisse in den vergangenen Tagen hätten die Abläufe nicht durcheinandergebracht - dank Präventionsmaßnahmen aller Beteiligter, sagte Meyer.
"In zehn Wochen steht die Halle"
Deshalb konnte die ausführende Firma Goldbeck - die durch Subunternehmer unterstützt wird - auch die ersten Teile für die vorgegebenen Fluchttunnel setzen, wie der Gesamtprojektleiter des Bauunternehmens, Stefan Strobel, sagte. Seine Arbeiter schaffen es in Hochzeiten, bis zu 100 Stützen pro Woche zu stellen. "In zehn Wochen steht die Halle", bis Ende des Jahres soll sie inklusive Dach komplett geschlossen sein.
Dann werden die Bodenplatten gegossen, sodass im Juni 2025 die technische Ausstattung installiert werden kann. Der Produktionsbeginn ist für 2026 vorgesehen. Die Stützen sind Betonfertigteile und werden in den Goldbeck-Werken in Tschechien hergestellt. Sie sorgen auf der einen Seite für einen schneller vorangehenden Bau und auf der anderen Seite verbrauche man dadurch kein Wasser, wie es beim sogenannten Ortbeton der Fall wäre.
BMW legt Wert auf die Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen
Der Stahl, den die Firma verbauen wird, kommt aus dem Vogtland sowie dem Werk in Bielefeld, wo die Firma ihren Hauptsitz hat. Wie Meyer sagte, habe BMW jedoch viel Wert darauf gelegt, mit regionalen Unternehmen zusammenzuarbeiten - zum Beispiel mit den Firmen Wimmer Transporte aus Rottal-Inn und Fahrner Bau aus Mallersdorf-Pfaffenberg.
Ein großes Thema, das Kiy ansprach, war auch der Verkehr. Bereits in der Bauphase habe man mit den Firmen vertraglich ausgemacht, welche Routen die Lastwagenfahrer zu nehmen haben. "Das funktioniert relativ gut", zeigte sich Kiy erfreut. Kontrolliert werde das derzeit nicht per GPS, sondern physisch durch Mitarbeiter.
"Dann werden wir über Strafen sprechen"
Diese schauen, wo der Lastwagen herkommt oder in welche Richtung er abbiegt. Bei Verstößen gegen die Routen gibt es eine Verwarnung. Wenn so etwas öfter vorkommen sollte, "werden wir über Strafen sprechen", sagte Silvia Meyer.
BMW-Pressesprecher Oliver Gschwandtner warf jedoch ein, dass dieses Routing nur bei den Fahrzeugen funktioniere, die während des Baus eingesetzt werden. Wenn beispielsweise der abgetragene Humus zu den Landwirten in der Region gefahren wird, könne nicht geregelt werden, auf welcher Strecke die Lastwagen fahren.
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