Umfrage-Debakel für die CSU: Noch schlechter als bei der Bundestagswahl

Die CSU verliert weiter die Gunst der Wähler. Die Absolute Mehrheit rückt immer weiter in die Ferne, die AfD scheint sich als drittstärkste Kraft zu etablieren.
von  Christoph Elzer
Die Luft für CSU-Chef Seehofer wird immer dünner.
Die Luft für CSU-Chef Seehofer wird immer dünner. © Peter Kneffel/dpa

München - In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der Bild (Montagsausgabe) würden nur noch 37 Prozent der Wähler für die CSU stimmen, wenn an diesem Sonntag ein neuer Landtag gewählt werden würde. Die SPD käme auf 17 Prozent, drittstärkste Kraft wäre die AfD mit 13 Prozent. Die Grünen könnten mit 10 Prozent der Stimmen rechnen, Freie Wähler und FDP mit jeweils 8 Prozent. Damit könnte die CSU nicht mehr alleine im Freistaat regieren.

Bei der Landtagswahl 2013 hatte die CSU 47,7 Prozent erreicht und die absolute Mehrheit erlangt. In den vergangenen Wochen musste die CSU bereits in mehreren Umfragen Stimmen einbüßen. In etwa einem Jahr wird im Freistaat ein neuer Landtag gewählt. Zur Wahl des neuen Bundestags vor sechs Wochen machten noch 38,8 Prozent der Wähler ihr Kreuzchen bei der CSU - und sorgten für ein historisch schlechtes Ergebnis der Christsozialen.

Söder mahnt bei JU-Versammlung

Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) sieht seine Partei nach dem Fiasko bei der Bundestagswahl an einer "entscheidenden Weggabelung". "Die Lage ist mehr als ernst", sagte Söder am Sonntag auf der Landesversammlung der Jungen Union in Erlangen – und forderte mehr Glaubwürdigkeit und ein klareres Profil der Union insgesamt und speziell der CSU. "Wir hatten keinen Verlust an Ideen, wir hatten ein Stück Verlust an Glaubwürdigkeit", sagte Söder rückblickend. Es müsse wieder gelten: "Eine Partei, ein Wort."

Söder lobte dabei einerseits den Unionskompromiss zur Zuwanderung, den die CDU- und die CSU-Spitze nach der Bundestagswahl gemeinsam geschnürt haben. Er fügte allerdings kritisch hinzu: "Ehrlicherweise hätten wir das schon vor einem Jahr genauso haben können."

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