Umfrage: Bayern werden unzufriedener

Bayern sei die «Vorstufe zum Paradies», hat Ex-CSU-Chef Seehofer häufig gesagt. Doch das Lebensgefühl im Freistaat ist offensichtlich nicht mehr ganz so paradiesisch.
dpa |
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Eine Kinderschaukel hängt an einem Bootshaus am Ufer des Hopfensees im Sonnenuntergang. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Archiv
dpa Eine Kinderschaukel hängt an einem Bootshaus am Ufer des Hopfensees im Sonnenuntergang. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Archiv

München (dpa/lby) - Die Zufriedenheit der bayerischen Bürger mit ihren Lebensumständen nimmt einer Umfrage zufolge ab. Im "Heimatindex" der Volks- und Raiffeisenbanken ist die Grundzufriedenheit der Bayern im Gegensatz zum Bundestrend gesunken. Demnach vergaben die gut 2000 Befragten 74 von 100 möglichen Punkten - im Bundesdurchschnitt sind es 76 Punkte. Bei der ersten Befragung im Sommer 2018 war es noch umgekehrt gewesen. "Die abnehmende Lebenszufriedenheit in Bayern ist ein Warnsignal", sagte am Freitag Jürgen Gros, der Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern.

Der frühere Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hatte das positive Lebensgefühl im Freistaat jahrelang für sich genutzt und das in die Formel von der "Vorstufe zum Paradies" gegossen. Ein Langzeitvergleich ist allerdings nicht möglich, weil die Meinungsforscher des Hamburger Umfrageinstituts GMS Dr. Jung den "Heimatindex" erst zum zweiten Mal für die Volks- und Raiffeisenbanken erstellte. Befragt wurden 2010 Bürger im Januar.

Abgenommen hat der Umfrage zufolge innerhalb eines halben Jahres die Zufriedenheit mit Arbeitsplatz und persönlichen Finanzen. Die gesunkene Zufriedenheit mit Arbeitsplatz und persönlichen Finanzen erklären die Demoskopen mit der schwächelnden Konjunktur: 2018 wuchs die bayerische Wirtschaft nur noch im gesamtdeutschen Durchschnitt um 1,4 Prozent - kein Spitzenplatz mehr wie in den Vorjahren.

Sehr zufrieden sind die Bürger aber offensichtlich mit ihrem ganz persönlichen Umfeld in der Familie und mit Freunden - dieser Punkt erreichte mit 85 Punkten den höchsten Wert. Die größte Unzufriedenheit gibt es demnach mit Grundversorgung und Infrastruktur, die bei nur 56 Punkten liegt.

Außerdem gibt es hier ein Stadt-Land-Gefälle: Landbewohner erteilten eine schlechtere Note (53 Punkte) als Großstädter (59 Punkte). "Die Menschen in Bayern erwarten eine umfassende Versorgung mit Breitbandinternet, Gesundheitsleistungen oder Verkehrsinfrastruktur", sagte GVB-Präsident Gros dazu. "Diese Ansprüche werden offenbar nicht hinreichend erfüllt."

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