Um Millionen geprellt: Geschwister zu Haft verurteilt

Augsburg (dpa/lnw) - Angeblich sollte eine Metzgereikette in NRW aufgebaut werden: Wegen Anlagebetruges mit einem Gesamtschaden von etlichen Millionen Euro sind am Montag Verantwortliche zu teils mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt worden. Vor Gericht standen drei Geschwister und ein weiterer Mann, der als Vertriebsleiter an den betrügerischen Geschäften beteiligt war.
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Ein Justizbeamter steht im Gericht. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
dpa Ein Justizbeamter steht im Gericht. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Augsburg (dpa/lnw) - Angeblich sollte eine Metzgereikette in NRW aufgebaut werden: Wegen Anlagebetruges mit einem Gesamtschaden von etlichen Millionen Euro sind am Montag Verantwortliche zu teils mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt worden. Vor Gericht standen drei Geschwister und ein weiterer Mann, der als Vertriebsleiter an den betrügerischen Geschäften beteiligt war. Die Strafkammer des Landgerichts Augsburg machte allerdings klar, dass der Hauptverantwortliche bislang nicht zur Rechenschaft gezogen worden sei. Der Vater der nun verurteilten Geschwister hatte sich 2015 in die USA abgesetzt und ist seitdem für die deutsche Justiz nicht greifbar.

Etliche Kleinanleger investierten ihre Ersparnisse in ein angebliches Firmenimperium, das vorgab, mit dem Geld eine Metzgereikette in Nordrhein-Westfalen aufbauen wollte. Zudem wurde mit dem Vertrieb neuartiger Stromspargeräte geworben. Die Unternehmen firmierten als "Wurstwelten" und "Firmenwelten" in Bielefeld.

Den Anlegern, die ihre Ersparnisse in fünf- bis sechsstelliger Höhe einzahlten, wurden Renditen von bis zu 15 Prozent in 6 Monaten versprochen. Doch die Versprechen seien "von Anfang an eher eine Luftnummer" gewesen, sagte der Vorsitzende Richter Christian Engelsberger. Das auf Betrug ausgelegte System habe nur dazu gedient, dem Vater einen luxuriösen Lebensstil zu ermöglichen.

Nach dem mehrmonatigen Prozess wurde nun seine 39 Jahre alte Tochter zu drei Jahren und zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Ihr 36 Jahre alter Bruder bekam zwei Jahre und zehn Monate Haft, der einschlägig vorbestrafte Vertriebschef drei Jahre. Eine weitere Tochter des flüchtigen Initiators wurde nicht wegen der betrügerischen Geschäfte verurteilt, sie erhielt aber wegen Straftaten im Zusammenhang mit der Insolvenz des Unternehmens eine Bewährungsstrafe.

Alle vier Angeklagten hatten Geständnisse abgelegt. Das Gericht hielt ihnen zu Gute, dass sie das Abzocksystem nicht erfunden hatten. "Aber sie haben mitgemacht, dass ist das Problem", sagte Engelsberger.

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