Überstunden! „Nächsten Sonntag feiern wir“
Von Manager Bader über Trainer Oenning bis zu den Spielern: Alle sind überzeugt, dass der Aufstieg gelingt. Mintal: „Wir packen das!“
NÜRNBERG Durchatmen, nachladen, Cottbus kann kommen. Beim Club machen sie sich vor den kampfstarken Lausitzern nicht ins Hemd, sondern gehen mit mächtig breiter Brust in die „Relegation“ getauften Überstunden. „Heute feiern Freiburg und Mainz, am Sonntag feiern wir“, hat Manager Martin Bader den Aufstieg gedanklich schon eingetütet.
Kein Wunder, so viel Euphorie wie nach dem blitzsauberen 2:1 gegen die bisweilen hilflos wirkenden Löwen gestern war selten beim Club. „Wir haben mit Cottbus zwar einen schweren Gegner vor uns, aber wir haben es wirklich selbst in der Hand weiterzukommen“, vertraut Michael Oenning seinem Team. „Wir haben eine sehr gute Mannschaft, die begeistern kann.“ Vor allem zuhause. „Es ist sicher ein Vorteil, dass wir das zweite Spiel im eigenen Stadion haben“, pocht der Club-Trainer auf seine in der Rückrunde makellose Heimbilanz. Zumal er auch für Endspiel eins in der Fremde schon ein Konzept im Kopf hat: „In Cottbus dürfen wir kaum Torchancen zulassen und nicht zu naiv sein. Zuhause haben wir dann viele Argumente, wie wir es schaffen können.“
Isaac Boakye: "Wir steigen auf"
Ein gewichtiges ist sicher Marek Mintal, der Ein-Drittel-Torschützenkönig der Zweiten Liga. Die Kanone muss sich das Phantom mit Aachens Benni Auer und Duisburgs Cedrick Makiadi teilen. Deshalb macht der „Unantastbare“ um den Titel auch kein großes Tamtam. „Ja, die Kanone zu erhalten ist immer schön.“ Mehr ist dem coolen Knipser nicht zu entlocken. Viel lieber spricht Marek über die Relegation und den eigentlich schon sicheren Aufstieg. „Cottbus ist zwar eine kampfstarke Mannschaft, die marschiert, aber wir schaffen das“, gibt sich Marek vor der Woche der Wahrheit selbstbewusst. Ebenso wie Kollege Isaac Boakye, für den jetzt schon feststeht: „Wir steigen auf.“
Allerdings: Trotz aller Euphorie und zur Schau gestellten Selbstbewusstseins, an einen Spaziergang glauben sie beim Club nicht. „Das wird eine aufgeheizte Stimmung in Cottbus“, sieht Bader einen Hexenkessel auf seinen kickenden Kindergarten zukommen. Ein Nachteil? „Unsere jungen Spieler können mit der Situation umgehen, denn der Druck ist jetzt nicht größer geworden“, sieht Bader, wie auch Oenning, die Jungspunde der aufgeladenen Atmosphäre in der Lausitz gewachsen.
Und wenn nicht, dann hilft vielleicht ein Tipp von Löwen-Coach Ewald Lienen. Der erklärte seinem Nürnberger Kollegen, wie man in Cottbus bestehen kann: „Helm auf – und bis an die Zähne bewaffnet.“ K.Kaufmann, M.Hertlein
- Themen:
- Ewald Lienen
- Martin Bader