Überrollt auf dem Weg zum Eishockeytraining

Ein 16-jähriger Schüler aus dem Landkreis Landshut wird auf dem Moped von zwei Autos erfasst und mitgeschleift. Einer der Fahrer hat keinen Führerschein.
von  Ralph Hub

Dingolfing – Markus ist Stürmer bei den Isar-Rats in Dingolfing. Wie immer fuhr der 16-Jährige mit seinem Moped zum Eishockeytraining. Kurz vor Dingolfing rammte ihn ein schwarzer BMW. Der Schüler stürzte, Sekunden später wurde er von einem zweiten BMW erfasst und 300 Meter mitgeschleift. Der Schüler starb kurz nach Mitternacht im Klinikum in Regensburg.

„Wir sind tief erschüttert“, sagt Vereinschef Hans Fischer. „Markus war ein sympathischer, zuverlässiger und beliebter Junge.“

Am Wochenende sollte er wieder mit der Jugendmannschaft aufs Eis. Am Donnerstagabend stand noch eine letzte Trainingseinheit auf dem Programm.

Gegen 19 Uhr fährt Markus mit seiner 125er Honda auf der Staatsstraße von Landshut nach Dingolfing. Auf Höhe der Ortschaft Loiching taucht vor ihm plötzlich ein 3er BMW auf. Der Fahrer, ein 58-Jähriger aus dem Landkreis Dingolfing, will nach links in die Staatsstraße 2074 einbiegen. Dabei übersieht er in der Dunkelheit das Moped. Die Honda kracht in den BMW. Markus stürzt. Alles geht blitzschnell. In der Dunkelheit taucht ein zweites Paar Scheinwerfer auf, ein weiterer BMW.

Viel zu spät erkennt der 47-jährige Fahrer den am Boden liegenden Jugendlichen. Der BMW erfasst Markus. Seine Kleidung verhakt sich am Wagen. Der 16-Jährige wird mitgeschleift. Nach 300 Metern bleibt der Schüler schwerverletzt liegen.

Der Unfallfahrer flüchtet. Gut eineinhalb Stunden später kommt er mit einem Bekannten zur Unfallstelle zurück und stellt sich freiwillig.

Ein Rettungshubschrauber hat Markus inzwischen ins Klinikum nach Regensburg geflogen. Ein Ärzteteam soll ihn notoperieren. Doch sein junges Leben ist nicht mehr zu retten. Kurz nach Mitternacht hört sein Herz auf zu schlagen. Markus ist tot.

Die Staatsanwaltschaft ordnete gestern eine Obduktion der Leiche an.

Die beiden Unfallfahrer stehen unter Schock. Der 47-Jährige, so heißt es in Dingolfing, hätte überhaupt nicht fahren dürfen. Er habe angeblich bis zum Herbst eine Führerscheinsperre, erzählt man im Ort.

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