Überflieger mit Bodenhaftung

FÜRTH Zweifelsohne, er steht im Fokus und ist derzeit der Top-Mann in Fürth. Drei Tore, zwei Vorlagen beim 3:1 gegen Cottbus und jüngst beim 2:0 in Ingolstadt hat Sercan Sararer vorzuweisen. Im ersten Endspiel um die begehrten Aufstiegsplätze gegen Mitkonkurrent VfL Bochum am Sonntag (13.30 Uhr) gilt der 21-Jährige als der große SpVgg-Hoffnungsträger.
"42 Punkte geben Selbstbewusstsein"
„Für die Mannschaft und für mich ist es ein gutes Gefühl. Wir haben jetzt schon 42 Punkte. Das gibt uns noch mehr Selbstbewusstsein.“ Was auch für Sararer gilt, der bislang insgesamt sechs Treffer beigesteuert hat.
Dass ihm die Tore und die jüngsten Erfolge zu Kopf steigen könnten, glaubt sein Trainer indes nicht. „Ich habe keine Sorge, dass Sercan jetzt abhebt“, sagt Mike Büskens. Nach dem Sieg in Ingolstadt klang Büskens noch eher lakonisch als er zu Protokoll gab: „Sercan ist immer für eine Überraschung gut, positiv wie negativ.“
Gegen die defensivstarken Bochumer soll bei Sararer wieder das Positive im Vordergrund stehen. An Bochum hat Sercan ohnehin gute Erinnerungen. Beim 2:0-Sieg im Hinspiel erzielte er in der Schlussminute den letzten Treffer. Klappt’s am Sonntag wieder, ginge Büskens’ Wunsch in Erfüllung. „Am Sonntag Abend wollen wir vor Bochum stehen, auch wenn der VfL seit mehreren Monaten erfolgreich spielt.“
Ein Fürther Erfolg würde die Bochumer Serie von zehn Spielen ohne Niederlage, davon neun Siege, beenden. Und wäre ein wichtiger Schritt inRichtung Aufstieg. Büskens: „Ich bin da guten Mutes und vertraue meiner Mannschaft. Denn sie hat einen guten Charakter.“
"Bochum nutzt jeden Fehler aus"
Und mit Alexander Walke als Ersatz für Keeper Max Grün (Schienbeinbruch) einen erfahrenen Topmann im Kasten, der den Aufstiegstraum mit verwirklichen kann. In fünf Spielen für die Franken kassierte der 27-Jährige, der bis zum Saisonende von Red Bull Salzburg ausgeliehen ist, nur drei Gegentore. In Ingolstadt hielt er die Null fest, da strahlte der zweifache Familienvater viel Ruhe aus und blieb in brenzligen Situationen stets souverän. „Ich habe ja schon einige Spiele in der Zweiten Liga auf dem Buckel“, erklärt Walke, „und irgendwann lernt man das halt. Bis jetzt bin ich hier in Fürth ganz zufrieden.“ Aber er warnt davor, den VfL auf die leichte Schulter zu nehmen: „Bochum nutzt jeden kleinen Fehler aus. Das ist ihre Stärke und da müssen wir gewappnet sein.“ Walke wird es sein.
Matthias Hertlein