Überfall auf Promi-Wirt: Er hat alles nur erfunden!

Polizei: Michael Homola täuschte Raub wegen finanzieller Schwierigkeiten vor. Der 39-Jährige bestreitet das.
NÜRNBERG Vom geprügelten und ausgeraubten Opfer zum enttarnten Lügner: Michael Homola (39), Ex-Big-Brother-Promi und Wirt von „Micha’s Little Rock Club“ in der Vorderen Sterngasse, hat den Überfall auf sich erfunden! Die Nürnberger Kripo geht davon aus, dass die zwei Unbekannten, die Homola am 9. Dezember in seiner Kneipe fesselten und schlugen, ein Hirngespinst des 39-Jährigen gewesen sind. Homola weist die Ermittlungsergebnisse der Polizei weit von sich und bleibt dabei: „Ich weiß doch, was passiert ist: Ich wurde überfallen – ich weiß nicht, wie die dazu kommen, etwas anderes zu behaupten. Vielleicht haben sie ein schnelles Ermittlungsergebnis gebraucht.“
Ging es nur um die Versicherungssumme?
Rückblick: Am 9. Dezember teilte die Polizei den Überfall auf den Gastwirt mit. Michael Homola berichtete der Abendzeitung, wie am Nachmittag zwei maskierte Männer am Hintereingang der Kneipe warteten, ihn schlugen, fesselten – und ihm eine Plastiktüte über den Kopf stülpten und die unter dem Kinn zusammenbanden. „Ich habe ein Loch in die Tüte gebissen“, so erklärte Homola damals, warum er nicht erstickt war. Gefunden wurde er, noch gefesselt, von einem seiner Mitarbeiter.
Im Krankenhaus wurden Homolas Schlagverletzungen versorgt, die Kripo ermittelte. Und kommt jetzt zum Ergebnis: Alles gelogen, Homola hat den Überfall erfunden, um eine eventuelle Versicherungssumme zu kassieren.
Homola streitet das ab. „Es wurden bei dem Überfall zwar Geldspielautomaten aufgebrochen, doch das waren die, zu denen ich den Schlüssel hatte – warum sollte ich die also aufbrechen, vor allem, weil die Versicherung kein Bargeld versichert? Und: Zwei Automaten blieben unangetastet, da waren 3000 Euro drin.“
Am vergangenen Freitag sei Homola vorübergehend festgenommen worden, erzählt er. „Ich lag fünf Stunden in einer Zelle“, berichtet der Gastwirt. Als er mit den Ermittlungsergebnissen der Polizei konfrontiert wurde, machte er den Beamten gegenüber keine weiteren Angaben mehr.
„Ich habe einen Anwalt beauftragt, die Sache zu klären“, so Homola, „der sichtet jetzt erst einmal die Akten.“
Derweil bleibt die Polizei auch nicht untätig: Gegen Homola wurde Anzeige wegen Vortäuschens einer Straftat erstattet.