U-Bahn-Schläger: Hier führen sie den Täter (15) ab

Ein Fürther (34) wollte helfen – und wurde fast zu Tode geprügelt. Die Überwachungskamera führte auf die Spur des Schülers – er wurde im Bierzelt festgenommen .
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Auf dem Weg in die Haftanstalt: Der 15-jährige Schüler mit Kriminalbeamten nach der Vernehmung durch den Ermittlungsrichter am Amtsgericht Fürth.
Berny Meyer 2 Auf dem Weg in die Haftanstalt: Der 15-jährige Schüler mit Kriminalbeamten nach der Vernehmung durch den Ermittlungsrichter am Amtsgericht Fürth.
Die Video-Überwachungskamera hielt die brutalen Szenen fest und führte auf die Spur des jungen Täters.
Berny Meyer 2 Die Video-Überwachungskamera hielt die brutalen Szenen fest und führte auf die Spur des jungen Täters.

Ein Fürther (34) wollte helfen – und wurde fast zu Tode geprügelt. Die Überwachungskamera führte auf die Spur des Schülers – er wurde im Bierzelt festgenommen .

FÜRTH Horrorszene in einem Fürther U-Bahnhof. Ein Passant spricht einen Jungen an, der vermeintlich hilfebedürftig auf einer Bank zusammengesunken ist. Doch der 15-Jährige springt auf und schlägt den 34-jährigen derart brutal zusammen, dass er schließlich blutüberströmt und reglos vor einem Fahrkarten-Automaten am Boden liegt.

22 Stunden später wird der Schüler gefasst: um 23 Uhr in der Warteschlange des Bierausschanks auf der Kirchweih in Unterführberg – er ließ sich die Lust aufs Feiern nicht verderben! Wegen versuchten Totschlags ordnete gestern ein Fürther Ermittlungsrichter die U-Haft an.

Der unmenschliche Übergriff geschah kurz nach ein Uhr in der Nacht zum Samstag im U-Bahnverteiler-Geschoss Haltestelle Klinikum Fürth. Ein Fahrgast war auf den Jungen zugegangen, hatte kurz mit ihm gesprochen – und kurz danach kaum noch einen heilen Knochen im Gesicht. Der 15-Jährige trieb den Älteren mit brutalen Faustschlägen die Rolltreppe hoch in Richtung Ausgang Friedrich-Ebert-Straße, während sich sein verzweifeltes Opfer die Hände vors Gesicht hielt.

Auf der Kirchweih klickten die Handschellen

Es half ihm nichts: Im Verteilergeschoss stieß der Schläger sein Opfer mit voller Wucht gegen einen Fahrkartenautomaten, bis er zu Boden ging. Dann bearbeitete er dessen Kopf und Gesicht mit Fäusten, trat auch noch mehrfach auf ihn ein – und rannte davon.

Der 34-jährige Fürther erlitt massive Gesichtsverletzungen (Nasen-, Jochbein- und Kieferbrüche) und ist von Hämatomen und Schürfwunden übersät. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert, ist aber zum Glück außer Lebensgefahr.

Der ganze Horror wurde von den Überwachungskameras im U-Bahn-Bereich festgehalten. Dank der Aufnahmen konnte der brutale Täter identifiziert und schließlich verhaftet werden. Denn das Opfer war betrunken und konnte sich bislang weder an den Tatablauf erinnern, noch die Person beschreiben.

Videobilder führten schließlich im Lauf des Samstags auf die Spur des U-Bahn-Schlägers. Denn der ist trotz seines Alters der Fürther Polizei und den Jugendkontaktbeamten wegen anderer Delikte bekannt.

Durch Hinweise von Zeugen konnte der Junge auf der Kirchweih in Unterführberg entdeckt und im Bierzelt festgenommen werden. Er wehrte sich dagegen. Mehrere Jugendliche, die ihm zu Hilfe eilten, wurden durch zusätzlich alarmierte Polizisten von einer Befreiungsaktion abgehalten.

Erst im März geschah in Fürth ein ähnlich-brutaler Übergriff. Und im Dezember 2007 hatte ein Fall in München Schlagzeilen gemacht. Zwei Männer (17 und 20) hatten in einem U-Bahnhof einen Rentner (76) zusammengeschlagen. Die Täter erhielten achteinhalb bzw. zwölf Jahre Haft.

C. Schamel/H. Reister

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