U-Bahn gesperrt: Jetzt droht das große Chaos

Maroder Beton: Bahnhöfe am Maffei- und am Aufseßplatz in Nürnberg sind bis Ferienende dicht.
von  Abendzeitung
Am Maffeiplatz ist während der Bauzeit kein Zugang zur U-Bahn möglich. Die VAG setzt für die Anwohner Sonderbusse ein.
Am Maffeiplatz ist während der Bauzeit kein Zugang zur U-Bahn möglich. Die VAG setzt für die Anwohner Sonderbusse ein. © Berny Meyer

Maroder Beton: Bahnhöfe am Maffei- und am Aufseßplatz in Nürnberg sind bis Ferienende dicht.

NÜRNBERG Erst eine Bohrung brachte das erschreckende Ergebnis zutage: Der Beton, auf dem die Gleise der Nürnberger U-Bahn liegen, ist auf 770 Metern marode! Deshalb muss das Gleisbett zwischen den Bahnhöfen Aufseßplatz, Maffeiplatz und Frankenstraße erneuert werden. Für die VAG kommt die Reparatur überraschend. Sie war nicht im Jahresbauprogramm vorgesehen. Für die Fahrgäste heißt es: Geduld mitbringen! Denn die Stationen am Aufseß- und am Maffeiplatz sind von diesem Freitag bis zum 13. September gesperrt. Außerdem ändert sich der Fahrplan auf der gesamten U1. Es droht das große Chaos...

Die Schäden am Beton unterhalb der Bahnsteigkanten sind schon länger bekannt. Grund dafür ist Wasser, das dort stehen bleibt. Das hat zur Folge, dass der Beton abplatzt und der Bewehrungsstahl rostet. „Bei den Untersuchungen der Bohrkerne hat sich nun herausgestellt, dass die Betonlängsbalken aus statischen und sicherheitstechnischen Gründen komplett erneuert werden müssen“, so VAG-Sprecherin Stefanie Heumann. Rund zwei Millionen Euro wird die Sanierung kosten.

Für die Arbeiten nutzt die VAG die Ferienzeit, wenn keine Schüler in der U-Bahn unterwegs sind. Am Aufseßplatz werden während der Ferien normalerweise 22.000 Fahrgäste am Tag gezählt, die hier aus- und einsteigen. Am Maffeiplatz sind es 7000 Ein- und Ausstiege. Für diese Fahrgäste werden Pendelbusse (Sonderlinie „S“) eingesetzt, die die gesperrten Stationen mit dem Hauptbahnhof und dem U-Bahnhof Hasenbuck verbinden. Die Linie „S“ fährt zu allen Betriebszeiten der U1 im Zwölf-Minuten-Takt.

Alle Fahrgäste müssen umsteigen

Aber auch alle Fahrgäste, die zwischen Fürth und Langwasser unterwegs sind, müssen umsteigen. Durch die Bauarbeiten wird die U-Bahn quasi dreigeteilt. Der erste Abschnitt geht von Fürth bis zum Hauptbahnhof. Hier fahren die Bahnen tagsüber alle sechs Minuten, abends und sonntags alle zwölf Minuten.

Auf dem Abschnitt zwischen Hauptbahnhof und Hasenbuck pendelt ein U-Bahn-Zug auf dem Gleis, auf dem nicht gearbeitet wird. Dieser fährt alle zwölf Minuten ab. Er hält nicht am Aufseß- und am Maffeiplatz; dafür aber an der Frankenstraße.

Weiter bis Langwasser Süd geht es auf dem dritten Abschnitt dann mit der regulären U-Bahn. Diese fährt alle zwölf Minuten. Zusätzlich werden die Buslinien 51 (aus Kornburg) und 67 (von Fürth, Hauptbahnhof), die normalerweise an der Frankenstaße enden, zum Hauptbahnhof verlängert. „Die Fahrgäste müssen auf alle Fälle wegen der Umstiege längere Fahrzeiten einplanen“, so Heumann. mir

Wo die VAG in diesem Sommer sonst noch baut und wo es sonst noch zu Behinderungen kommt, lesen Sie in der Printausgaben der AZ vom 27. Juli.

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