Tyson erschnüffelt Bares

Von wegen Geld stinkt nicht: Der Schäferhund spürte fürs Polizeipräsidium Mittelfranken schon zehntausende Euro aus Straftaten auf
Peter Budig |
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Tyson und sein Herrchen, Polizeihundeführer Andreas Frank: „Tyson ist der geborene Spürhund, er findet auch meinen weggeworfenen Schlüsselbund sofort.
Berny Meyer Tyson und sein Herrchen, Polizeihundeführer Andreas Frank: „Tyson ist der geborene Spürhund, er findet auch meinen weggeworfenen Schlüsselbund sofort.

 

NÜRNBERG Dieser Tyson, das ist ein Kerl so richtig nach dem Geschmack des deutschen Steuerzahlers. Sicher, er ist auch groß, schaut gut aus, sehr athletisch – doch er verfügt noch über ganz besondere Fähigkeiten. Erst vor zwei Monaten hat er eine einschlägige Fortbildung abgeschlossen – und bereits bei einem seiner ersten Einsätze 20000 Euro fürs Staatskonto verdient, die ohne ihn flöten gegangen wären...

Sein feines Näschen machte ihn zum Geldspürhund

Tyson, ein fünfjähriger Niederländischer Schäferhund in Diensten der Zentralen Hundestaffel des Polizeipräsidiums Mittelfranken, ist seit April ein Geldspürhund. Weil er ein besonders gutes Näschen hat und „ein Schnüffler“ ist, durfte er am neuen Sonderprojekt des bayerischen Innenministeriums teilnehmen. Seine Qualitäten bewies Tyson erst bei einem Großeinsatz von Zollamt München und Landes- und Bundespolizei, die Zigarettenschmugglern auf der Spur waren.

Bei einer Groß-Ermittlung "verdiente" er 20.000 Euro

Zahlreiche Wohnungen stellten die Ermittler auf den Kopf, durchsuchten sie von oben bis unten. In einer beschlagnahmten die Beamten 200.000 Euro Schmugglergeld! Am Tag danach aber kam die große Stunde von Tyson und seinem Herrchen, Polizeihauptmeister Andreas Frank – denn Tyson fand noch weitere 20.000 Euro an einer Stelle, die der Polizei komplett verborgen geblieben war!

Sorgfältig schritten Tyson und sein Herr alle Winkel der Wohnung ab: „Ein Suchgang ist immer Teamwork, der Hund wittert und ich merke jede Verhaltensänderung“, erklärt Frank den gemeinsamen Einsatz. Dann zeigte Tyson auf einmal an. Seiner feinen Nase folgend – man sagt Hunde können 100 Millionen mal besser riechen als Menschen – zog es den Vierbeiner zum Fenster. Dort stellte der Schäferhund sich an der Wand auf und „verwies“ sein Herrchen auf die Gardinenstange. Und tatsächlich – im Hohlraum waren weitere 20000 Euro versteckt. Bravo Tyson!

Nicht mal Katzendurft lenkt Tyson ab

Auch beim Ortstermin im Büro der Zentralen Hundestaffel Mittelfrankens stellt Tyson sein Näschen unter Beweis. Pecunia non olet (Geld stinkt nicht) – von wegen! Der Geruch von Zellstoff, Farbe, Offsetdruck muss wie eine Duftspur in der Luft liegen. Ein verstecktes Geldbündel findet der Schäferhund ohne Zögern.

Und wenn man jetzt Pfeffer streute, Katzen rumlaufen ließe, andre Duftablenkungen sprühte? „Das trainieren wir alles, das interessiert den Tyson nicht“, so Frank. Als Belohnung erhält der Spürhund wie immer sein Lieblingsspielzeug und ein Lob seines stolzen Herrchens: ein großes Glück für einen tollen Kerl.

"Er ist ein Top-Talent"

Wie alle 50 Hunde der zentralen Hundestaffel Mittelfranken hat Tyson außerdem noch eine Schutzhund-Ausbildung. Er kann damit auf Demonstrationen oder in Stadien eingesetzt werden. Er kann einschüchtern, Herrchen verteidigen, Flüchtige stellen.

„Der Tyson ist ein geborener Schnüffler, ein Toptalent“, lobt Hauptkommissar Dieter Körzendörfer, der Chef von 50 Hundeführern, darunter sechs Frauen. Ein Job in seiner Abteilung ist begehrt, die Prüfung für die Ausbildung zum Hundeführer streng. „An den 87 Euro Zulage für Hundefutter und Transport wird es nicht liegen. Hundeführer sein ist eine Leidenschaft“, sagt Körzendörfer und seine hellblauen Augen leuchten.

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