Tunnel Oberau eröffnet: Ein Nadelöhr weniger
Oberau - Entlastung für die Oberauer, Entspannung auf dem Weg in die Berge: Nach elfjähriger Bauzeit wird nun an der viel befahrenen Bundesstraße 2 nach Garmisch-Partenkirchen die Umgehung samt Tunnel für den Ort Oberau fertig.
Wie Katharina Holzapfel von der Niederlassung Südbayern der Autobahn GmbH des Bundes am Dienstag der AZ mitteilte, ist die Verkehrsfreigabe für Donnerstag, 25. Mai geplant. Nach einem Festakt am Nachmittag können Interessierte bei einem Bürgerfest erstmals den knapp drei Kilometer langen Tunnel auf dem Radl, zu Fuß oder mit Inlineskates durchfahren können. "Die ersten Autos werden voraussichtlich ab Freitag, 27. Mai, gegen 17 Uhr durch den Tunnel fahren", so Holzapfel weiter.
Bessere Verbindung vom Autobahnende nach Garmisch-Partenkirchen
Der in beide Richtungen zweispurige, rund 250 Millionen Euro teure Neubau im Loisachtal gilt als wichtiger Baustein für eine Verkehrsentlastung der Oberauer und eine bessere Verbindung vom Autobahnende der A 95 nach Garmisch-Partenkirchen.
Dort wird zum G7-Gipfel Ende Juni ein Großaufgebot von Polizei und Medienvertretern erwartet; ebenso andere Einsatzkräfte und Gipfel-Gegner. Zuvor starten am 14. Mai die berühmten Passionsspiele im nahen Oberammergau, die zahlreiche Gäste anlocken. Für die erste Zeit der Passion wird der Tunnel also noch keine Entlastung bringen: Autofahrer müssen im Mai bis zur Eröffnung noch mit Einschränkungen rechnen, da eine Brücke erneuert wird.

Kernstück ist der Tunnel mit zwei voneinander unabhängigen Röhren. Diese gelangen südlich von Oberau wieder ans Licht und schließen an das schon mit einem Tunnel ausgebaute Stück der B 2 beim Nachbarort Farchant an. Für den ebenfalls vierspurigen Ausbau zwischen Eschenlohe und Oberau mit dem Auerbergtunnel gab es im vergangenen August den ersten Spatenstich. Gebaut wird auch am Kramertunnel als Umgehung für den Ortsteil Garmisch (AZ berichtete).
Umgehungstunnel für Partenkirchen noch in Planung
Noch in Planung ist der Wanktunnel als Umgehung für den Ortsteil Partenkirchen. Wenn zum Ende des Jahrzehnts alle Tunnel fertig sind, soll es von München durchweg vierspurig nach Garmisch-Partenkirchen gehen, mit zwei Fahrbahnen pro Richtung. Umweltschützer fürchten, dass dann noch mehr Verkehr dorthin fließt.
Ziel sei es, den Auerbergtunnel und den Wanktunnel in einem engen zeitlichen Zusammenhang fertigzustellen. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass zum Jahrzehntwechsel alle Maßnahmen realisiert sind", teilten Bauamt und Autobahnverwaltung mit.
Vor allem in Ferienzeiten und in der Skisaison geht es seit Jahren auf der B 2 oft nur im Stop-and-go-Verkehr voran. Anwohner klagen seit Jahrzehnten darüber. Die Bürgerinitiative zur Verkehrsentlastung Oberau hatte maßgeblich für die Umfahrung gekämpft.