TUM erprobt schonende neue Röntgenmethode für Diagnose

München (dpa/lby) - Ein neues Röntgenverfahren soll die Diagnose der Lungenerkrankung Covid-19 mit einer deutlich geringeren Strahlendosis ermöglichen. Die für die Erkrankung typischen Veränderungen in der Lunge sollen damit sichtbar werden, zugleich sei die Methode schonender ist als die gegenwärtig genutzte Computertomographie, erläuterte die Technische Universität München (TUM) am Donnerstag.
Das Bundesamt für Strahlenschutz haben die Genehmigung für Tests erteilt, die nächste Woche beginnen am Klinikum Rechts der Isar der TUM beginnen sollen. Ein CT habe die 50-fache Strahlenbelastung eines normalen Röntgenbildes - zu hoch für standardmäßige und auch häufigere Untersuchungen. In einer anderen Studie werde das Verfahren bei Patienten mit der chronischen Lungenkrankheit COPD getestet.
Bisherige Röntgen-Bildgebung zeige die Abschwächung des Röntgenlichts auf dem Weg durch das Gewebe. Bei der neuen Dunkelfeld-Methode geht es um den kleinen Anteil des Lichts, der gestreut, also vom geraden Weg abgelenkt wird. Das Licht werde beispielsweise an Grenzflächen zwischen Luft und Gewebe gebrochen, ähnlich wie beim Regenbogen, sagte Franz Pfeiffer, Direktor der Munich School of BioEngineering der TUM, der mit seinem Team die Methode entwickelt hat. Man sehe weniger Knochen als vielmehr Strukturen von Gewebe. "Es gibt eine qualitativ andere Bildinformation."
Im Dunkelfeldbild ließen sich Bereiche mit intakten luftgefüllten Lungenbläschen von solchen unterscheiden, in denen die Lungenbläschen kollabiert oder mit Flüssigkeit gefüllt sind. Bei Covid-19 bilden sich in der Lunge Strukturen, die von der Form her zunächst an Spinnweben erinnern und sich mit Flüssigkeit füllen. In Verbindung mit anderen Symptomen gelten sie als eindeutiges Zeichen für die Lungenkrankheit.