Türke wollte Ex-Schwager erstechen!

Seine Schwester war von ihrem Mann verlassen worden. Da wollte Ugur K. die Ehre wieder herstellen - Anklage wegen versuchten Mordes.
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Gestand die Attacke, wollte sein Opfer aber angeblich nicht töten: Der Bäcker Ugur K. (27) ist wegen versuchten Mordes vor dem Nürnberger Schwurgericht angeklagt.
Berny Meyer Gestand die Attacke, wollte sein Opfer aber angeblich nicht töten: Der Bäcker Ugur K. (27) ist wegen versuchten Mordes vor dem Nürnberger Schwurgericht angeklagt.

Seine Schwester war von ihrem Mann verlassen worden. Da wollte Ugur K. die Ehre wieder herstellen - Anklage wegen versuchten Mordes.

NÜRNBERG Der gut aussehende junge Mann hat fast sein ganzes bisheriges Leben hier in Deutschland verbracht – hat als Bäcker gelernt und gearbeitet, mit Freunden auf dem Sportplatz oder in der Disco seine Freizeit verbracht.

Der 27-jährige Ugur K. schien voll integriert in die moderne westliche Gesellschaft. Doch im Innersten tickte er noch nach anderen Prinzipien und Ehrbegriffen. Die u. a. so lauteten: Räche die Ehre deiner Schwester, wenn sie von ihrem Mann verlassen wird. Im schlimmsten Fall bedeutet dies das Todesurteil für den Betroffenen.

Ugur K. lauerte dem Ladendetektiv (27) an einem frühen Morgen vor der Nürnberger Disco „PM“ auf. Als dieser gut gelaunt mit zwei Frauen herauskam und arglos zu seinem Auto ging, eilte der Angeklagte auf ihn zu, im Straßenlaternenlicht blitzte das Messer in seiner Hand auf. „Du hättest das nicht tun sollen, wie kannst du dich von meiner Schwester trennen?“, schrie Ugur K., „Ich bringe dich um.“ Dann rammte er seinem Ex-Schwager die 15 Zentimeter lange Klinge in den Bauch. Zog sie wieder heraus und wollte laut Zeugen erneut zustechen. Doch die Begleiterinnen des Attackierten warfen sich mutig dazwischen. Der lebensgefährlich verletzte Detektiv konnte flüchten.

Wegen versuchten Mordes muss sich Ugur K. seit gestern vor dem Nürnberger Schwurgericht verantworten. „Ich habe zugestochen, aber ich wollte ihn nicht töten“, erklärte Verteidiger Karlheinz Becker für den Angeklagten. Wollte der seinem Ex-Schwager „nur“ einen Denkzettel verpassen?

Drei Jahre war die Schwester des Angeklagten mit dem kahl geschorenen Detektiv verheiratet, der als Nebenkläger im Prozess auftritt. Im Juli 2006 war die Scheidung, doch erst Ende des Jahres zog der Ex-Gatte aus.

Drei Tage später, gegen 5 Uhr am Neujahrsmorgen 2007, geschah die Attacke auf sein Leben. Der Angeklagte hatte mit dem Küchenmesser in solcher Wucht zugestochen, dass Magen und Darm verletzt wurden. Nur eine Notoperation rettete dem Opfer das Leben. Der Attentäter wurde erst vier Tage später von der Polizei gefunden – in der Wohnung seiner Mutter.

Der Prozess geht am Donnerstag weiter. Drei Tage sind zur Klärung des Falles angesetzt. cis

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