Trümmerteil von 9/11 wird Denkmal

Zehn Jahre nach dem Terrorangriff auf das World Trade Center wird ein Eisenträger aus den Twin Towers nun in Bayern zum Denkmal. Als einziger Ort Deutschlands bekommt Oberviechtach ein Trümmerteil der Zwillingstürme.
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Es war ein Terroranschlag, der die Welt veränderte. In der oberpfälzischen Gemeinde Oberviechtach wird den Opfern des 11. September 2011 ein Denkmal gebaut - ein Original-Trümmerteil wird ebenfalls eingesetzt. Es ist der einzige Teil des ehemaligen World Trade Centers, das nach Deutschland kommt.
az/AP/Jim Collins/dapd/Lennart Preis/dpa/Daniel Karmann 11 Es war ein Terroranschlag, der die Welt veränderte. In der oberpfälzischen Gemeinde Oberviechtach wird den Opfern des 11. September 2011 ein Denkmal gebaut - ein Original-Trümmerteil wird ebenfalls eingesetzt. Es ist der einzige Teil des ehemaligen World Trade Centers, das nach Deutschland kommt.
Als am 11. September 2001 das Wahrzeichen New Yorks in sich zusammenstürzte, war die Welt schockiert. Nun, zehn Jahre später, kommt ein Trümmerteil des World Trade Centers nach Deutschland - in den kleinen Ort Oberviechtach in der Oberpfalz.
AP/Jim Collins 11 Als am 11. September 2001 das Wahrzeichen New Yorks in sich zusammenstürzte, war die Welt schockiert. Nun, zehn Jahre später, kommt ein Trümmerteil des World Trade Centers nach Deutschland - in den kleinen Ort Oberviechtach in der Oberpfalz.
Auf einer Skizze ist das Denkmal für den 11. September 2001 der Gemeinde vor der noch bestehenden Baustelle zu sehen. Das "9-11 WTC Memorial" in Oberviechtach wird zusätzlich mit einem original Stahlträger des World Trade Center bestückt werden. Nach Angaben der Initiatoren erhält die Kleinstadt im Landkreis Schwandorf als einziger Ort in Deutschland ein Stück der zerstörten Zwillingstürme.
dpa/Daniel Karmann 11 Auf einer Skizze ist das Denkmal für den 11. September 2001 der Gemeinde vor der noch bestehenden Baustelle zu sehen. Das "9-11 WTC Memorial" in Oberviechtach wird zusätzlich mit einem original Stahlträger des World Trade Center bestückt werden. Nach Angaben der Initiatoren erhält die Kleinstadt im Landkreis Schwandorf als einziger Ort in Deutschland ein Stück der zerstörten Zwillingstürme.
Der 2. Vorstand der "German American Firefighters and Friends", Oliver Süß, inspiziert in Schönsee (Oberpfalz) ein Glaselement des Denkmals der Gemeinde Oberviechtach.
dpa/Daniel Karmann 11 Der 2. Vorstand der "German American Firefighters and Friends", Oliver Süß, inspiziert in Schönsee (Oberpfalz) ein Glaselement des Denkmals der Gemeinde Oberviechtach.
Der Steinmetz Kurt Flöttl arbeitet an dem Sockel eines Denkmals. Auf dem Stein wird ein original Stahlträger des World Trade Center, das bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001 zerstört wurde, seinen Platz bekommen. Er gehört dann zu dem "9-11 WTC Memorial" in Oberviechtach.
dpa/Daniel Karmann 11 Der Steinmetz Kurt Flöttl arbeitet an dem Sockel eines Denkmals. Auf dem Stein wird ein original Stahlträger des World Trade Center, das bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001 zerstört wurde, seinen Platz bekommen. Er gehört dann zu dem "9-11 WTC Memorial" in Oberviechtach.
Der Glasbearbeiter Sandro Kramer (rechts) und der 2. Vorstand der "German American Firefighters and Friends", Oliver Süß, vermessen ein Glaselement des Denkmals für den 11. September 2001 der Gemeinde Oberviechtach.
dpa/Daniel Karmann 11 Der Glasbearbeiter Sandro Kramer (rechts) und der 2. Vorstand der "German American Firefighters and Friends", Oliver Süß, vermessen ein Glaselement des Denkmals für den 11. September 2001 der Gemeinde Oberviechtach.
Der Schriftzug "Grenzland-Kaserne" steht in Oberviechtach im Landkreis Schwandorf neben dem Haupttor der Kaserne auf einer Wand. Die Kaserne ist der Sitz des Panzergrenadierbataillons 122 der Bundeswehr.
dapd/Lennart Preiss 11 Der Schriftzug "Grenzland-Kaserne" steht in Oberviechtach im Landkreis Schwandorf neben dem Haupttor der Kaserne auf einer Wand. Die Kaserne ist der Sitz des Panzergrenadierbataillons 122 der Bundeswehr.
Die Vorstandsmitglieder des Vereins "German American Firefighters and Friends" (G.A.F.F.), Rainer Wild (links) und Oliver Süß, posieren vor der Baugrube mit einem Entwurf für ein Denkmal, das an die Terroranschläge auf das World Trade Center in New York erinnern soll.
dapd/Lennart Preiss 11 Die Vorstandsmitglieder des Vereins "German American Firefighters and Friends" (G.A.F.F.), Rainer Wild (links) und Oliver Süß, posieren vor der Baugrube mit einem Entwurf für ein Denkmal, das an die Terroranschläge auf das World Trade Center in New York erinnern soll.
Rainer Wild neben der Baugrube für das Denkmal. In wenigen Tagen soll ein Stahlträger aus dem World Trade Center mit der Kennung "H-31a" nach Europa verschifft und in den Oberpfaelzer Wald gebracht werden.
dapd/Lennart Preiss 11 Rainer Wild neben der Baugrube für das Denkmal. In wenigen Tagen soll ein Stahlträger aus dem World Trade Center mit der Kennung "H-31a" nach Europa verschifft und in den Oberpfaelzer Wald gebracht werden.
Zehn Jahre nach dem Terroranschlag auf das World Trade Center soll "H-31a" eine neue Bestimmung bekommen - als Teil des "9-11 WTC Memorial Oberviechtach". Die ersten Bauarbeiten für das WTC-Mahnmal in der Oberpfalz haben im August begonnen.
dapd/Lennart Preiss 11 Zehn Jahre nach dem Terroranschlag auf das World Trade Center soll "H-31a" eine neue Bestimmung bekommen - als Teil des "9-11 WTC Memorial Oberviechtach". Die ersten Bauarbeiten für das WTC-Mahnmal in der Oberpfalz haben im August begonnen.
Der Entwurf: So soll das Denkmal aussehen, wenn der Stahlträger aus dem World Trage Center integriert ist.
dapd/Lennart Preiss 11 Der Entwurf: So soll das Denkmal aussehen, wenn der Stahlträger aus dem World Trage Center integriert ist.

Das World Trade Center galt als Wahrzeichen New Yorks.  Zehn Jahre nach dem Terrorangriff wird nun ein Eisenträger aus den Twin Towers in Bayern zum Denkmal. Oberviechtach erhält als einziger Ort Deutschlands ein Trümmerteil der Zwillingstürme.

Oberviechtach  – Es sieht aus wie ein gewöhnliches Stück Stahl und doch steckt es voller Symbolik. „H-0031a“ ist die offizielle Kennzeichnung des Trägers aus dem World Trade Center (WTC), das bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001 zerstört wurde. Zehn Jahre später wartet das Trümmerteil in der Oberpfalz auf seine neue Bestimmung – als Denkmal.

Der Stahlträger soll am „9-11 WTC Memorial“ im oberpfälzischen Oberviechtach seinen Platz bekommen. Nach Angaben der Initiatoren erhält die Kleinstadt im Landkreis Schwandorf als einziger Ort in Deutschland ein Stück der zerstörten Zwillingstürme.

Verantwortlich dafür ist Martin Zimmermann. Derzeit hat der 39-Jährige viel zu tun. Seit er aus den USA zurück ist, steht sein Handy nicht mehr still. „Die heiße Phase ist angelaufen.“ Mit dem Zoll musste er noch letzte Formalitäten klären und viele Journalisten-Anfragen beantworten. Man könnte sagen, Zimmermann hat den Träger nach Bayern gebracht: Er hatte die Idee, plante und flog in USA. Aber das wäre zu einfach.

Denn das künftige Mahnmal ist ein Verdienst der German American Firefighters and Friends (Deutsch-amerikanische Feuerwehrleute und Freunde). Martin Zimmermann ist Vorsitzender des Vereins. Eigens für das Projekt fanden sich im Juni dieses Jahres 25 Helfer zur Gründung. Inzwischen sind es 60 – und auf die Männer und Frauen wartet viel Arbeit, denn am 8. Oktober soll das Denkmal mit einer Delegation aus New York eingeweiht werden.

An diesem Sonntag, dem Jahrestag der Terroranschläge, wird der aus der Ruine geborgene Stahlträger zunächst in Vilseck an die Oberviechtacher übergeben. In Vilseck hat die US-Armee ein großes Militärlager auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr. „Eine Einweihung an diesem Tag wäre für viele Amerikaner emotional zu belastend“, glaubt Zimmermann. Der Träger soll später an einem zentralen Platz in der 5000-Seelen-Gemeinde Oberviechtach auf einem Oberpfälzer Granitstein platziert werden. Vor dem Stahlteil werden zwei Glasmodelle der WTC-Türme im Maßstab 1:200 aufgestellt.

"Eine Kette von Glücks- und Zufällen"

Wieso aber kommt ein 1,80 Meter langer und 650 Kilogramm schwerer Stahlträger von der Ostküste der USA ausgerechnet ins 6500 Kilometer entfernte Oberviechtach? Zimmermann erklärt dies mit „einer Kette von Glücks- und Zufällen“. Ohne die guten Beziehungen einiger Oberviechtacher nach New York hätte es das Mahnmal wohl nie gegeben. Dann hätte Zimmermann nicht so häufig Freunde in den USA besucht und wäre auch nie auf die Idee gekommen, sich um ein Trümmerteil zu bewerben.

Zwei Jahre sind seitdem vergangen. Im Februar 2011 wurde dem Verein der Träger zugesprochen. Bei seiner Suche nach einem öffentlichen Platz trat Zimmermann an den Stadtrat heran. Der war sofort begeistert. „Es ist etwas ganz besonderes für Oberviechtach und eine wichtige symbolische Verbindung mit den Amerikanern“, sagt der parteilose Bürgermeister Heinz Weigl. Zukünftig wird jeder bei der Ortsdurchfahrt das Mahnmal zwischen den Bäumen am Straßenrand sehen. Es wird ein Platz sein zwischen anderen Erinnerungen, an die Opfer des zweiten Weltkriegs, an die Soldaten bei ihren Auslandseinsätzen.

Gerade weil auch die Bundeswehr, die in Oberviechtach ein Panzergrenadierbataillon stationiert hat, in Afghanistan aktiv ist, hat Zimmermann hier den richtigen Standort ausgemacht. Er sagt: „Es ist ein Mahnmal gegen den Terror.“

 

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