Trotziger Torjäger

FÜRTH - Trotz toller Trefferquote: Kein Stammplatz für Allagui beim Kleeblatt. "Sami war nicht immer nur klasse." Trainer Benno Möhlmann lässt lieber rotieren – und ist von den vielen Fehlpässen genervt.
Drei Spiele, drei Tore: Sami Allagui hat richtig gut eingeschlagen beim Kleeblatt. Der Neuzugang aus Jena war es auch, der mit seinem späten Ausgleichstreffer zum 1:1 (87. Minute) eine peinliche Pleite der Fürther bei Zweitliga-Neuling FSV Frankfurt verhinderte. „Sami hat uns mit seinem Tor natürlich sehr geholfen“, gab’s dafür ein Extra-Lob von Trainer Benno Möhlmann. Mehr aber auch nicht.
Pech für Sami: Trotz seiner Super-Quote und auch sonst recht ansprechenden Leistungen kommt der flinke Deutsch-Tunesier im Moment über die Rolle als Bennos Edel-Joker nicht hinaus. Sowohl beim 5:2-Heimsieg gegen St. Pauli als auch jetzt gegen die Hessen wurde der Teilzeit-Stürmer nur eingewechselt.
Im Fürther Angriff geht es eng zu
Woran es liegt? „Sami hat eben nicht immer nur klasse gespielt“, begründet Möhlmann seine Entscheidung, Allagui wieder mal draußen zu lassen. Außerdem: „Bei uns im Angriff geht es heuer sehr eng zu, die Leistungsdichte ist sehr hoch. Da zählen vor allem die Trainingsleistungen.“ Will heißen: Unter der Woche haben Samis Konkurrenten Bernd Nehrig und Cidimar derzeit offensichtlich die Nase vorn. Auch wenn sie im Spiel bislang wenig überzeugen konnten. Das Duo ging bis dato völlig leer aus.
Aufgegeben hat Sami den Kampf um den Platz im Sturm neben dem aktuell gesetzten Stefan Reisinger natürlich nicht: „Klar will ich immer von Anfang an spielen, wenn nicht, hätte ich mir den falschen Beruf ausgesucht“, unterstreicht Allagui seine Ansprüche. „Aber ich will mir den Stammplatz erarbeiten, ich will, dass die Fans irgendwann sagen: ,Der Allagui gehört in die Startelf.“ Einen Fan hat er dabei schon überzeugt. Stefan Reisinger hätte nichts dagegen, wenn der Neuzugang den Sprung in die Startelf schaffen würde. „Wir beide passen gut zusammen, sind beide schnell. Für die Gegner wären wir so schlechter auszurechnen.“
Länderspiel-Pause nutzen für den Feinschliff
Möhlmann kann mit solchen Ideen nur wenig anfangen. Der hat die Stammplätze quasi abgeschafft, lässt lieber rotieren: „Der Trainer hat zu mir gesagt: ,Die Saison ist lang, da bekommt jeder seine Chance’“, weiß Allagui. Zumal Möhlmann im Moment noch ganz andere Sorgen plagen. Vor allem die teilweise abenteuerliche Fehlpassquote seiner Jungs macht ihm schwer zu schaffen. Viel zu leicht hätten Leo Haas und Thorsten Burkhardt gegen den FSV im Mittelfeld die Bälle verloren. Möhlmann: „Das ist unnötig und kostet viel zu viel Kraft.“
Daran gilt es jetzt zu arbeiten. In der zweiwöchigen Länderspiel-Pause steht für die Fürther vor allem der taktische Feinschliff auf dem Trainingsplan. Denn sicher ist: „Die Mannschaft“, weiß Möhlmann, „braucht einfach noch Zeit, um zusammenzuwachsen.“ Wie viel, wird sich bereits am Freitag zeigen. Denn da gastieren Bennos Buben für ein Testspiel beim Drittligisten Jahn Regensburg (17 Uhr) – vielleicht mit Sami Allagui in der Startelf. K. Kaufmann