Trockenheit setzt Feldern und Wäldern zu

Die Schneeschmelze liegt lange zurück und der letzte Regen ebenso. Der Sommer im Freistaat hat noch nicht begonnen, aber Wälder, Wiesen und Felder sind bereits ausgetrocknet. Landwirte und Behörden sind in Sorge.
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Trockener Ackerboden ist auf einem Feld zu sehen. Foto: Sven Hoppe/Archivbild
dpa Trockener Ackerboden ist auf einem Feld zu sehen. Foto: Sven Hoppe/Archivbild

München (dpa/lby) - Die Trockenheit bereitet Landwirten im Freistaat Sorgen. In den vergangenen Wochen hat es kaum geregnet und dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge ist auch kein Regen absehbar. Bis kommenden Dienstag soll es bayernweit sonnig und trocken bleiben, wie ein DWD-Sprecher am Donnerstag sagte. Seine vorsichtige Prognose: Lediglich am Alpenrand bestehe bis Samstag die Wahrscheinlichkeit, dass es Schauer oder Gewitter geben könnte.

Den letzten stärkeren Regen habe es vor gut einer Woche, am 9. April, gegeben, sagte der Meteorologe. Seitdem zeigte sich weitgehend ein weiß-blauer Himmel über Bayern. An den Osterfeiertagen soll es mit 20 Grad und mehr nahezu sommerlich werden - wenngleich nachts die Temperatur auf bis zu zwei Grad fallen könnte. Es bleibe aber frostfrei.

Der Bayerische Bauernverband rechnet angesichts des Wetters mit einem ähnlich schwierigen Jahr wie 2018. "Die Bauern haben ein Déjà-vu ",sagte der Getreide-Referent des Verbandes, Anton Huber. Nach der Trockenheit vom vergangenen Jahr sei nach wie vor keine Feuchtigkeit im Unterboden. Derzeit sehe es nur in Schwaben etwas besser aus.

Die fränkischen Winzer hoffen auf Regen bis Mai. "Wenn er kommt, ist alles gut, ansonsten wird es eng", sagte der Präsident des Fränkischen Weinbauverbandes, Artur Steinmann, der selbst Winzer ist. Gerade weil einige Reben schon vom vergangenen Jahr angegriffen seien. Vor allem bei jungen Reben sei Trockenheit kritisch. Laut Steinmann können nur etwa fünf Prozent der Rebflächen automatisch bewässert werden. "Wechselnde Wetterlagen sind aber auch spannend, sie prägen einen Jahrgang individuell."

Die Obstbauern sind ebenfalls besorgt. "Normalerweise zehren wir zu dieser Zeit vom feuchten Winter, aber das ist jetzt nicht möglich", sagte Alexander Zimmermann von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau. Franken sei eines der trockensten Gebiete Deutschlands. Gerade nach der Obstblüte, wenn die Zellteilung der Früchte beginnt, müssten die Bauern mit Bewässerung nachhelfen. "Wir hoffen, dass es nicht wieder ein Jahr wie 2018 wird, das würde für alle kritisch", so Zimmermann.

Auch die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft wagt noch keine Prognosen. "Ende Februar waren die Böden in ganz Bayern wieder gut gesättigt", sagte Mitarbeiter Hans-Peter Dietrich. In den vergangenen Wochen habe sich das zwar schon wieder geändert, aber an sich sei der März vermutlich nicht zu trocken gewesen. "Mich beruhigt, dass sich die Wasserspeicher auch nach diesem Jahrhundertsommer wieder aufgefüllt haben", so Diedrich.

Dennoch müssten Bauern sich langfristig überlegen, auf andere Baumarten umzuschwenken, gerade in Unterfranken. "Die Fichte hat hier keine große Zukunft", so Dietrich.

Angesichts der hohen Brandgefahr in Bayerns Wäldern haben die Behörden in mehreren Regierungsbezirken über Ostern die Beobachtung mit Flugzeugen aus der Luft angeordnet. So sollen Brandherde schnell erkannt werden. Waldspaziergänger sollten nicht mit offenem Feuer hantieren, im Wald rauchen oder Autos auf trockenem Gras parken.

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