Trockenheit, Hitze und Käfer setzen Bäumen in Bayern zu

Regensburg (dpa/lby) - Viele Bäume in Bayern kämpfen nach Einschätzung von Experten mit Trockenheit, Hitze und tierischen Schädlingen. "Das Zusammenspiel der Schadfaktoren macht es schwierig", sagte Philipp Bahnmüller, Sprecher der Bayerischen Staatsforsten in Regensburg, der Deutschen Presse-Agentur. Vor allem in Franken seien die Folgen davon zu sehen.
Im Nürnberger Reichswald etwa sterben seinen Angaben zufolge in größerem Maßstab Kiefern ab. "Die können Trockenheit zwar eigentlich gut ab, aber nicht in Kombination mit der Hitze", erklärte Bahnmüller. Hinzu komme der Kiefernprachtkäfer, dessen Larven sich durch den Stamm der Bäume fressen. Großflächig gebe es in Bayern auch bei Fichten Probleme, wo vor allem der Borkenkäfer eine Rolle spielt. Umfassende Zahlen zu den Strapazen und Konsequenzen gibt es nicht.
Mancherorts seien auch Linden und Bergahorne in den Städten abgestorben sowie Buchen etwa entlang der Autobahn 3, sagte Bahnmüller. Das seien aber oft Einzelfälle und keine flächendeckenden Probleme wie in Nordrhein-Westfalen. Dort sterben im Ruhrgebiet nach Angaben des Regionalforstamts immer mehr Buchen. "Überall verlieren die Buchen ihre Blätter, es gibt signifikante Absterbeerscheinungen im gesamten Ruhrgebiet", hatte Amtsleiter Reinhart Hassel erklärt.
"Die Summe macht es kompliziert", sagte Bahnmüller. Gerade wegen des über Jahre schon anhaltenden Borkenkäferbefalls versuche man, beim Aufforsten der Wälder von der Fichte wegzukommen. "Wenn aber auch Kiefern und Co. Probleme haben - was bleibt dann noch?"