Trissy und Allen: Die Zeit läuft ab

Eine Abschiebung der beiden US-Teenager Trissy und Allen aus Baldham wird immer wahrscheinlicher. Sie wurden aus ihrem Heim verlegt – Ziel unbekannt. Am Montag sprach das Ebersberger Familiengericht dem Jugendamt dsa Recht zu, über den Aufenthalt der Kinder zu entscheiden.
von  Abendzeitung

BALDHAM - Eine Abschiebung der beiden US-Teenager Trissy und Allen aus Baldham wird immer wahrscheinlicher. Sie wurden aus ihrem Heim verlegt – Ziel unbekannt. Am Montag sprach das Ebersberger Familiengericht dem Jugendamt dsa Recht zu, über den Aufenthalt der Kinder zu entscheiden.

Sie sind wieder fort. Trissy (13) und Allen (15) aus Baldham, die nach Texas abgeschoben werden sollen (AZ berichtete), wurden aus ihrem Heim verlegt. Wohin, will das Jugendamt Ebersberg nicht sagen – den Grund nannte die Behörde aber schon: Die Situation in Heimstetten sei zu belastend für die Kinder, sagte der Sprecher des Landratsamts Ebersberg, Andreas Stephan, der AZ. Trissy und Allen würden derzeit von Pädagogen und Psychologen betreut. Sie bräuchten Ruhe, um „mit den Kindern zu arbeiten“.

Der Vater der Kinder gilt einem Gerücht zufolge als todkrank

Ob Trissy und Allen wieder zu ihrem Vater nach Texas müssen, ist noch unklar – aber sehr wahrscheinlich. Am Montag entschied das Ebersberger Familiengericht: Das Jugendamt darf über den Aufenthalt der Kinder entscheiden. Der Vater, der die beiden vor vier Jahren illegal nach Baldham zu seinen Schwiegereltern schickte, will sie zurück.

Nur: Kann er sie überhaupt aufnehmen? Angeblich ist er todkrank. Allen erzählte das seinem rechtlichen Beistand, dem Münchner Anwalt Hubert Heinhold. „Was, wenn es so ist? Dann kommen die Kinder dort nur in ein Heim“, sagt er. Das Jugendamt dementiert das. „Das wüssten wir“, sagt Sprecher Andreas Stephan.

Seit Tagen kein Lebenszeichen von Trissy und Allen

Die Behörde wollte die Teenager schon vor zwei Wochen abschieben – da flohen sie für drei Tage. Trissy und Allen, möchten in Bayern bleiben - am liebsten bei der Baldhamerin Timea S. (43).

Sie ist die einzige, zu der sie Vertrauen haben. Sie hat aber seit neun Tagen nichts mehr von ihnen gehört. Allen geht nicht an sein Handy, Timea S. glaubt, dass Betreuer es ihm weggenommen haben. „Sie sind so weit von mir entfernt“, sagt sie. „Aber ich hoffe weiter. Und kämpfe.“

Thomas Gautier

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