Trio lockt Wirt in eine miese Sex-Falle!
Ein Erlanger Gastronom (25) wurde vom eigenen Bruder und dessen Komplizen um 5000 Euro erpresst, geschlagen, bedroht und ausgeraubt. Selbst die Eishockey-Trikots und Lego-Autos nahmen sie mit
NÜRNBERG Der Kraftfahrer Mirco M. (26) raubte mit zwei Helfern seinen eigenen Bruder aus! Doch es kam noch fieser: Damit der Erlanger Gastronom (25) ja nicht zur Polizei geht, wurde ihm eine Anzeige wegen Vergewaltigung angedroht. Eine Komplizin (21) hatte extra auf dem Bett des Opfers Spuren ihres Körpers hinterlassen. So steht’s in der Anklage. Wegen gemeinschaftlicher räuberischer Erpressung und gefährlicher Körperverletzung muss sich das Trio seit Montag vor dem Nürnberger Landgericht verantworten.
5000 Euro hatte Mirco M. von seinem Bruder Alex M. (Name geändert) in einer Mainacht um zwei Uhr in dessen Erlanger Appartement gefordert. Angeblich, weil er seine Spielschulden bezahlt habe. Als Alex M. nichts herausrückte, bedrohten und schlugen ihn der Kraftfahrer und der mitangeklagte Koch Mike D. (20). Dieser hielt ihm laut Anklage zudem eine brennende Zigarette sowie ein Klappmesser an den Hals. Schließlich schrieb der so Eingeschüchterte einen Schuldschein über 5000 Euro, während Mikes Freundin Jacqueline das Bett präparierte.
Überfall "in Sorge um die Familie"
Dann händigte der Verängstigte seinen Peinigern alles aus, was er an Wertvollem besaß: 300 Euro und eine EC-Karte, Silberring und Armbanduhr, einen iPod, 18 Flaschen Whisky, acht NHL-Eishockey-Trikots und zwei Lego-Spielautos. Zehn Stunden später brachte Mirco M. die erpressten Sachen zurück. Alles sei ein schlechter Scherz gewesen. Doch da hatte der Wirt das Trio schon angezeigt.
Mirco M. bemühte sich gestern nach Kräften, den Bruder schlechtzureden. Die ganze Familie habe unter seiner Spielsucht gelitten. Der Angeklagte selbst sei, stellvertretend für Alex, schon von einem Schuldeneintreiber verprügelt worden. „In Sorge um die Familie“, so der Angeklagte, habe er deshalb seinen Bruder aufgesucht. Jacqueline wiederum, einen Rosenkranz um den Hals, konnte sich gestern nicht erinnern, dass ihr Freund Mike mit einem Messer gedroht hätte. Da bekreuzigte sich dieser erleichtert, blieb selbst wortkarg. Der Prozess geht morgen weiter. cis
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