Trio für die Königsklasse

NÜRNBERG - Handball: Die drei Club-Neuzugänge Katrin Engel, Beate Scheffknecht, und Franzi Garcia-Almendaris fühlen sich in Nürnberg wohl und sind sicher: „Wir sind eine klasse Mannschaft.“
Gleich drei neue Handballerinas können in der kommenden Saison bestaunt werden: Mit Beate Scheffknecht und Katrin Engel lotste Ex-Trainer Herbert Müller, nebenberuflich Österreichs Nationalcoach, zwei Alpenländerinnen nach Franken. Die Nummer drei, Franzi Garcia-Almendaris, kommt vom Bundesliga-Absteiger TSG Ketsch.
Die 18-jährige Scheffknecht ist das Küken der Mannschaft. „Ich war noch nie länger als drei Wochen von Zuhause weg“, verrät Österreichs „Newcomerin des Jahres“. Die Abiturientin hat noch gut drei Wochen Bedenkzeit – danach muss sie entscheiden, ob sie beim Club bleibt, oder ob das Heimweh doch stärker ist: „Bis jetzt gefällt es mir hier ganz gut.“ Die 1,76 m große Rückraum-Spielerin passt prima ins mannschaftsinterne Anforderungs-Profil: Sie singt gerne. Schließlich krönen die Handballerinas auf Auswärtsfahrten die „Singstar“-Königin auf der Spielkonsole.
Katrin Engel: "Als wäre ich nie weg gewesen"
„Du bist wahrscheinlich die einzige, die wirklich singen kann“, lacht Katrin Engel. Von 2005 bis 2007 trug „Crisu“ bereits das Club-Trikot. Nach einjährigem Gastspiel bei Hypo Niederösterreich ist sie jetzt zurück. „Als wäre ich nie weg gewesen“, beschreibt sie das Treffen mit den neuen, alten Mannschaftskameradinnen.
Mit Hypo stand sie letzte Saison im Finale der Champions League, das knapp gegen Zvezda Zvenigorod (Russland) verloren wurde. „Ich habe viel gelernt,“, erzählt Katrin, „aber einfach zu wenig gespielt.“ Hypo-Coach Andras Nemeth favorisiert das Spiel mit nur einem Flügel, Engel blieb oft nur die Bank. „Enttäuschend“, so die 24-Jährige. Mit dem Club will sie in die Playoffs, und sich in der Königsklasse „möglichst gut verkaufen“.
Kreisläuferin Franzi "kann auch in der Abwehr spielen"
Eine Zimmerpartnerin ist mit Franziska Garcia-Almendaris auch schon fix: „Wir haben uns gesucht und gefunden“, grinst die Halb-Kubanerin. Franzi ist Kreisläuferin, „aber eigentlich mag ich diese Position gar nicht“. Den Vergleich mit körperlich robusteren Vertreterinnen der Gattung scheut die schlaksige 24-Jährige nicht: „Ich habe andere Vorzüge.“ Zum Beispiel in der Defensive. „Ich kann auch in der Abwehr spielen“, lautet die selbstbewusste Ansage.
Beim Club fühlt sie sich jetzt schon wohl. „Man merkt nicht, dass ich neu bin,“ erzählt Franzi, „und sportlich gibt es nichts besseres als den FCN.“ Das Chaos um fehlende Gelder und den Trainer-Wechsel in letzter Minute hat Franzi nicht abgeschreckt. „Ich habe kurz überlegt, ob ich hinschmeißen soll“, gibt sie zu, „aber nach einem Gespräch mit dem Team war sehr schnell klar, dass es weiter geht. Egal, was passiert ist – wir sind eine klasse Mannschaft.“ M. Kolonic