Traunreut: Mann ballert in Pub um sich - zwei Tote. Mordmotiv Eifersucht?

Ein 62-Jähriger feuert plötzlich in einer Bar in Traunreut um sich. Zwei Männer (beide 31) sterben. Die Wirtin und eine Freundin überleben. Der Schütze muss in die Psychiatrie.
von  AZ, dpa
In einem Pub in Traunreut hat ein Mann um sich geschossen. Es gibt zwei Tote und zwei Schwerverletzte.
In einem Pub in Traunreut hat ein Mann um sich geschossen. Es gibt zwei Tote und zwei Schwerverletzte. © Tobias Haase/dpa

Traunreut - Unbekümmert schaukelt ein zweijähriges Mädchen gestern Vormittag auf einem Spielplatz in Traunreut. Das ist aber schon alles an Normalität in dem Städtchen an diesem Sonntag.

Nur wenige Stunden zuvor sind in dem Lokal "Hex – Hex" zwei Männer erschossen und zwei Frauen schwer verletzt worden. Nach allem, was die Ermittler bisher wissen, ist ein 62-Jähriger am Samstag kurz vor 22.30 Uhr mit einem Gewehr in die Kneipe gegangen und hat dort das Feuer eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt sind nur noch vier Menschen in dem Lokal: Im Kugelhagel sterben zwei Stammgäste – beide 31 Jahre alt. Bei den zwei schwer verletzten Frauen handelt es sich laut BR um die 50-jährige Wirtin und eine ihrer guten Freundinnen (28). Sie konnten noch nicht befragt werden.

Eine knappe Stunde nach den Schüssen nimmt die Polizei in unmittelbarer Nähe des Tatorts den 62-jährigen Tatverdächtigen fest. In seiner Wohnung findet die Kripo eine Langwaffe und Munition.

Zeuge: "Es war eine Eifersuchtstat"

"Der Täter wohnt gleich hier", glaubt eine Nachbarin gestern zu wissen und deutet auf einen dreistöckigen Wohnblock am St.-Georgs-Platz. "Es war schon lange die Rede davon, dass hier jemand eine Waffe hat", sagt die 52-Jährige, die selbst keine 200 Meter vom Tatort wohnt. Es sei zwar eine schwierige Gegend, meint sie, "aber bei mir hat noch nie jemand eingebrochen."

Die Passanten, die gestern an der Kneipe vorbeigehen, tuscheln. "Es war eine Eifersuchtstat", will ein Mann wissen. "Das Viertel ist in Verruf", meint ein anderer.

Fest steht: Die Polizei geht davon aus, dass sich die Opfer und der Täter kannten. Der Schütze wurde gestern auf Anordnung des Ermittlungsrichters in ein psychiatrisches Krankenhaus gebracht.

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