Traumtorschütze Eigler: Muss er zurück auf die Ersatzbank?
Beim tollen 2:1 gegen Fürth war der 24-Jährige noch der Matchwinner. Doch Trainer Oenning setzt heute wohl wieder auf Marek Mintal
NÜRNBERG Derby-Held Christian Eigler – muss er heute gegen den VfL Osnabrück zurück auf die Bank?
Beim tollen 2:1-Sieg gegen den Erzrivalen Greuther Fürth am vergangenen Sonntag war Eigler noch der große Held: Er erzielte mit einem Traumtor kurz vor Schluss den umjubelten Siegtreffer. Doch in der Osnatel-Arena (Anpfiff 18 Uhr, live bei Premiere und auf Radio Gong 97,1) muss er wohl Marek Mintal weichen. Beim gestrigen Abschlusstraining ließ Michael Oenning jedenfalls so trainieren und Assistent Peter Hermann entsprechend Spielzüge einstudieren.
Oenning: Die Mischung macht's
Demnach wird Isaac Boakye als einzige Sturmspitze vorne für Unruhe sorgen. Dahinter formiert sich eine kompakt und offensiv ausgerichtete Mittelfeldachse mit Mike Frantz, Juri Judt und zentral eben Mintal. Dahinter soll Dauerläufer Peer Kluge wieder den Abräumer geben. Die mögliche Erfolgs-Variante für die Partie beim VfL? „Wir müssen wieder eine Mischung aus Kampf, Leidenschaft und spielerischen Mitteln finden“, weiß Oenning. Mintal musste nach seiner Tätlichkeit bei der 0:1-Pleite beim FC St. Pauli zuletzt drei Spiele passen.
„Es gibt viele Argumente, die Mannschaft so zu belassen wie bisher. Aber manchmal hängt es auch ein bisschen davon ab, wie der Gegner spielt“, deutete Trainer Michael Oenning schon am Vortag eine Veränderung an (AZ berichtete). Und lobte den Slowaken: „Marek ist aufgrund seiner Persönlichkeit immer ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft.“
Der Angesprochene sprühte gestern jedenfalls mächtig vor Elan. Marek verpasste Oenning einen glatten Beinschuss und sorgte auch sonst für Heiterkeit im Training. Eigler indes geht von seinem Einsatz von Beginn an aus: „Ich glaube nicht, dass das etwas zu bedeuten hat“, orakelt er.
An Osnabrück nur gute Erinnerungen
Sicher in der Stammformation ist Javier Pinola. Sein Magen-Darm-Virus ist abgeklungen, der Argentinier ist einsatzbereit. Mit Raphael Schäfer steht als einziger auf Club-Seite ein Spieler auf dem Feld, der beim legendären 4:3-Sieg am 7.Mai 2004 an der Bremer Brücke dabei war (Tore: Stefulj/2, Vittek, Kießling). Fünf Tage zuvor war der Club nach einem 3:1-Sieg in Bielefeld in die Bundesliga zurückgekehrt. Das Spiel beim VfL war damals nur noch feucht-fröhliche Pflichterfüllung. „An die Rückreise kann ich mich nicht mehr erinnern“, lacht Schäfer. „Aber das Spiel jetzt ist für uns richtungsweisend“, weiß der Keeper und wird wieder ernst. Ein Sieg – und die Aufstiegsränge rücken noch näher.Matthias Hertlein