Trauerfeier für Felssturz-Tote
Traunreut - Die beiden überlebenden Familienangehörigen können an der Gedenkveranstaltung am Dienstag nicht teilnehmen. Sie mussten bereits mehrere Operationen über sich ergehen lassen.
Eine Woche nach dem Felssturz in Stein an der Traun gedenken Familienangehörige und Freunde am Dienstag (2. Februar, 14.30 Uhr) in einer Trauerfeier am Waldfriedhof von Traunreut der beiden Toten. Trotz eines stundenlangen Großeinsatzes hatten der 45-jährige Familienvater Peter und seine Tochter, die 18-jährige Sophie, nur noch tot aus den Trümmern ihres von einem Hunderte Tonnen schweren Felsbrocken zermalmten Einfamilienhauses geborgen werden können.
Die 40-jährige Mutter und der 16-jährige Sohn überlebten das Unglück schwer verletzt. Sie werden aufgrund ihres Gesundheitszustandes nicht an der Gedenkveranstaltung in der Aussegnungshalle teilnehmen können, wie der Chefarzt am Klinikum Traunstein, Rupert Ketterl, mitteilte. Ketterl zufolge haben die beiden wegen der erlittenen Quetschungen und Problemen mit der Durchblutung der Beine bereits fünf beziehungsweise sechs Operationen überstanden. Mehrere Operationen stünden ihnen noch bevor. Ketterl rechnete damit, dass sie soweit wieder hergestellt werden können, dass sie in Beruf beziehungsweise Ausbildung zurückkehren können.
Die seelische Verfassung der Mutter ist "sehr schwierig"
Den psychischen Zustand der beiden Schwerverletzten beschrieb Ketterl als gedrückt. Gleichzeitig seien sie nach dem Motto „Wir müssen da durch, wir schaffen das“, damit beschäftigt, wieder auf die Beine zu kommen. Anders als der Sohn, der nach Angaben seines Großvaters Hermann Schätz über das Geschehen genau Bescheid wissen will und sich ein Bild von dem zerstörten Haus zeigen ließ, ist die seelische Verfassung der Mutter „sehr schwierig“. Um ihnen zu ermöglichen, Abschied von ihren bei dem Unglück getöteten Angehörigen zu nehmen, werde die Beisetzung erst „viel später“ stattfinden. Ketterl ging davon aus, dass sie mindestens noch drei Wochen im Krankenhaus bleiben müssen.
Die Familie fühlte sich in ihrem Haus sicher
Die Familie war überzeugt, dass ihr Haus auf sicherem Grund steht. „Mein Schwiegersohn hat seine Familie geliebt. Er war ein sehr gewissenhafter Mensch und hätte kein Risiko zugelassen, wenn eine Gefahr bestanden hätte“, sagte der Vater der überlebenden Ehefrau und Mutter, Hermann Schätz, am Montag vor Journalisten in Traunreut.
Mittlerweile sind über 150 000 Euro an Spenden für die beiden eingegangen, die vor dem Nichts stehen. An diesem Dienstag (14.30) ist in Traunreut eine Trauerfeier für die zwei Todesopfer geplant. Die beiden Überlebenden können daran aber entgegen früheren Angaben nicht teilnehmen.
ddp/dpa
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