Trauerfeier am Geburtstag

Ihre Töchter Claudia, Isabella und Manuela, Freunde im Ort und natürlich ihre Kameraden von der Freiwilligen Feuerwehr Langenbach – sie alle hätten gerne mit Gertrud H. Geburtstag gefeiert: 46 Jahre wäre sie am Samstag geworden. Statt dessen mussten sie an diesem Tag Abschied von „Gerti“ nehmen.
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LANGENBACH - Ihre Töchter Claudia, Isabella und Manuela, Freunde im Ort und natürlich ihre Kameraden von der Freiwilligen Feuerwehr Langenbach – sie alle hätten gerne mit Gertrud H. Geburtstag gefeiert: 46 Jahre wäre sie am Samstag geworden. Statt dessen mussten sie an diesem Tag Abschied von „Gerti“ nehmen.

Die dreifache Mutter war am Donnerstagmorgen in ihrer Gärtnerei erdrosselt worden. Ehemann Ingo H. (47) sitzt seitdem unter dringendem Tatverdacht in U-Haft, er soll die Frau aus Eifersucht getötet haben.

Die Fahne vor dem Feuerwehrhaus hängt auf Halbmast. Gegenüber in der Pfarrkirche drängen sich die Menschen, um Gerti, wie sie alle nennen, die letzte Ehre zu erweisen. Unter Tränen legt Feuerwehrkommandant Walter Schmidt eine Auszeichnung auf den blumengeschmückten Sarg – das Leistungsabzeichen für Technische Hilfe. „Gerti, wir werden dich nie vergessen“, fügt er mit gebrochener Stimme hinzu.

"Tragisch aneinander gekettet"

Acht Jahre war Gertrud H. bei der Feuerwehr Langenbach. Als dritte Frau im Ort war sie zur Truppe gestoßen, wurde Hauptfeuerwehrfrau und zugleich Frauenbeauftragte. Auch Ehemann Ingo H. war aktiver Feuerwehrmann. „Sie waren tragisch aneinander gekettet wie zwei Ertrinkende“, sagt der Ortspfarrer in seiner Trauerrede. Keiner im Ort kann begreifen, wie es zu dieser schrecklichen Tragödie kommen konnte.

Gertraud und Ingo H. betrieben eine Gärtnerei. Sie zogen ihre drei Mädchen groß. Doch dann verliebte sie sich in einen anderen – auch er ist Feuerwehrmann.

Am Mittwochabend war wieder Training bei der Feuerwehr, letzte Vorbereitung für die Leistungsprüfung. Das Ehepaar geriet in heftigen Streit. Am nächsten Morgen war Gertrud H. tot.

rah

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