Trauer um Viktoria (20)

MÜNCHEN - Die Feuerwehrfrau muss bei Altötting von ihren Kameraden aus dem völlig zerstörten Ford Fiesta geschnitten werden. Mindesten vier weitere Menschen verunglückten am Wochenende auf Bayerns Straßen

Eine Gemeinde trägt Trauer: Die erst 20-jährige Angestellte Viktoria W. aus Kirchweidach im Landkreis Altötting ist tot. Sie starb bei einem schrecklichen Verkehrsunfall. Die junge Frau hatte aktiv am Gemeindeleben teilgenommen, war bei der Freiwilligen Feuerwehr in Tyrlaching tätig.

Als die Feuerwehrkräfte in der Nacht zum Samstag gegen 2.30 Uhr am Unfallort eintrafen, mussten sie mit den Tränen kämpfen. Denn ihnen war schnell klar, wer in dem völlig zerstörten roten Ford-Fiesta saß. Die ledige und hübsche junge Frau war aus ihren Reihen. Für die Feuerwehrkameradin kam jede Hilfe zu spät. Sie war nach dem Aufprall gegen den Baum sofort tot. Ein Polizeisprecher: „Praktisch ungebremst mit geschätzten 100 Sachen kam sie von der Fahrbahn ab. Die Unglücksursache ist noch nicht geklärt. Die Ermittlungen laufen noch.“

Fest steht: Der Unfall passierte auf der Staatsstraße bei Oberbuch. Viktoria W. war rund 20 Kilometer von ihrem Wohnhaus entfernt. Also war sie nicht auf dem Heimweg. Vermutlich wollte sie noch jemanden besuchen oder auf eine private Party. Der Ford war so zerstört, dass die Feuerwehr Tyrlaching das Dach aufschneiden musste, um die Leiche zu bergen.

Wie beliebt die junge Frau war, zeigt die Anteilnahme an der Unfallstelle. Rote Grabkerzen wurden aufgestellt und ein kleiner Engel. Auf dem Sockel steht: „Erinnerungen sind kleine Sterne, die tröstend durch das Dunkel unserer Träume leuchten.“

Mindestens vier weitere Menschen starben noch am Wochenende auf Bayerns Straßen, zahlreiche Personen wurden bei Verkehrsunfällen verletzt. Ursache war oft überhöhte Geschwindigkeit. Auch das Unwetter mit starkem Regen, heftigem Wind und Hagel hielt Polizei und Feuerwehren in Atem.

Bei Roding in der Oberpfalz krachte ein Autofahrer (31) in einen auf der Fahrbahn quer gestellten Lastwagen. Der Autofahrer starb noch an der Unfallstelle.

Starker Wind war die Ursache, dass auf der Bahnstrecke Ansbach-Würzburg ein 33Tonnen schwerer Güterzug mit seinen Waggons aus dem Gleis gehoben wurde.

Auf der A7 bei Estenfeld bei Würzburg geriet ein 73-Jähriger beim Überholen ins Schleudern. Er und seine Frau (76) wurden verletzt.