Transidente Politikerin fordert Verbot der "Homoheilung"
München (dpa/lby) - Deutschlands einzige transidente Landtagsabgeordnete Tessa Ganserer (Grüne) fordert ein bundesweites Verbot von Therapien für homosexuelle und transsexuelle Menschen. "Homosexualität und Transidentität sind keine Krankheiten und deshalb auch nicht therapierbar", sagte die queerpolitische Sprecherin der Grünen im bayerischen Landtag am Donnerstag in München. Dennoch gebe es in Bayern Ärzte, die weiterhin sogenannte Reparativ- oder Konversionstherapien anböten. "Da solche Zwangstherapien nicht selten in den Suizid der betroffenen Kinder und Jugendlichen münden, müssen sie endlich verboten werden."
Ganserer forderte die Staatsregierung auf, einen bayerischen Vorstoß für ein bundesweites Verbot der "Homoheilung": "Dieser kindeswohlgefährdende Hokuspokus muss endgültig gestoppt werden und darf sich auch nicht im Verborgenen fortsetzen." Jeder Mensch habe das Recht auf eine selbstbestimmte Geschlechtsidentität und dürfe deshalb nicht als psychisch krank stigmatisiert werden.
Die Landtags-Grünen fordern daher in einem entsprechenden Antrag Rückenwind aus Bayern für die Therapieverbots-Initiativen der Länder Hessen und Bremen sowie Unterstützung für Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der ein Gesetzentwurf gegen sogenannte Konversionstherapien angekündigt hat.