Traktorfahrer wegen sexuellen Missbrauchs vor Gericht
Bayreuth/Kulmbach Ein oberfränkischer Jugendbetreuer
soll in Kulmbach sein Hobby und seinen Beruf dazu genutzt haben, sich
an insgesamt neun Jungen zu vergehen. Der 25-Jährige muss sich von
Mittwoch (9. Februar) an wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern in
45 Fällen vor dem Landgericht Bayreuth verantworten. In vier Fällen
soll der Traktorfahrer Buben mit Gewalt genötigt haben, sexuelle
Handlungen an sich zu dulden. Das jüngste Opfer war erst fünf Jahre
alt.
Der Angeklagte war vom Jahr 2003 an in einer Modellflugvereinigung
aktiv. Nach Angaben der Justiz nutzte der stellvertretende
Jugendleiter von Anfang an das große Interesse der Kinder am Basteln
für seine sexuellen Handlungen aus. Teilweise lockte er laut Anklage
die Buben auch in seine Wohnung und zeigte ihnen dort pornografische
Filme.
Zu den Opfern gehörten auch zwei Nachbarskinder. Deren Eltern bot
der Mann an, sie mit seinem Traktor mit aufs Feld zu nehmen. Dort
hätten sie als Gegenleistung für die Duldung sexueller Handlungen
kurzzeitig den Traktor lenken dürfen, berichten die Ermittler. Der
Mann wurde im Juli 2010 festgenommen, nachdem sich eines der
traumatisierten Kinder den Eltern anvertraut hatte.
Für den Prozess sind zwei Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil
soll bereits am Donnerstag verkündet werden.
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