Trainer mustert Saenko aus

Am Sonntag soll der Russe zum Club zurückkehren. Und bekommt dann von Coach Thomas von Heesen Einzeltraining verordnet, bis er seinen Rückstand aufgeholt hat. "Die anderen Spieler sind mir wichtiger."
von  Abendzeitung
Ab zum Einzel-Training: Club-Coach Thomas von Heesen verordnet dem wechselwilligen Ivan Saenko Solo-Schichten.
Ab zum Einzel-Training: Club-Coach Thomas von Heesen verordnet dem wechselwilligen Ivan Saenko Solo-Schichten. © Wolfgang Zink

NÜRNBERG - Am Sonntag soll der Russe zum Club zurückkehren. Und bekommt dann von Coach Thomas von Heesen Einzeltraining verordnet, bis er seinen Rückstand aufgeholt hat. "Die anderen Spieler sind mir wichtiger."

Wie viel Ivan Saenko verträgt der Club künftig? Nichts mehr. Der 24-jährige Russe hat sich durch sein wochenlanges Transfergeplänkel in seiner Heimat alle Sympathien verscherzt. Vor allem bei Trainer Thomas von Heesen: „Ivan ist ein Problem. Ich rechne aber nicht mehr mit ihm. Insofern ist er kein Thema für mich.“

Eine klare Ansage. Der EM-Teilnehmer ist also quasi schon ausgemustert, bevor er überhaupt wieder da ist. Aber er kommt. Das heißt – er muss. Denn er hat beim Club Vertrag bis 2010. Am Sonntag wird der russische Nationalspieler wieder in Nürnberg eintreffen. „Anders ging’s nicht mit den Flugverbindungen“, sagt FCN-Manager Martin Bader. Doch der wahre Grund ist ein anderer. Saenkos Anwesenheit rund um das Saisoneröffnungsfest mit dem Spiel gegen den FC Getafe (siehe Seite 10) könnte manchem Fan die Feier-Laune verhageln.

Drei, vier Mal am Tag alleine schwitzen

Von Heesen hat andere Sorgen: „Was zwischen dem Club und dem Spieler abgesprochen war, ist nicht mein Thema. Wenn es nach mir gegangen wäre, wäre Saenko seit vier Wochen hier und würde vielleicht nicht mit fünf Kilo Übergewicht kommen. Ich hoffe nicht, dass durch seine Rückkehr in der Mannschaft Unruhe entsteht.“

Von Heesen: „Saenko wird drei, vier Mal am Tag trainieren, das nachholen, was die anderen vorgearbeitet haben. Und das ist nicht wenig.“ Zudem wird Ivan alleine schwitzen, mit einem eigens dafür abgestellten Trainer. Von Heesens Ansage klingt wie eine Drohung: „Notfalls mache ich es selbst. Aber die anderen Spieler sind mir wichtiger.“

Ungeachtet dessen werden die Gespräche weitergehen. Am Sonntagnachmittag trifft sich Bader mit dem Russen. Doch viel gibt’s nicht zu bereden, denn die Ausgangslage ist gleich geblieben. Bader: „Spartak Moskau hat weiter Interesse. Jetzt wird von hier aus verhandelt.“ Klar ist: Ivan Saenko hat nach wie vor keinen Bock auf den Club und die Zweite Liga. Doch klar ist jetzt auch: Der 1. FC Nürnberg hat keinen Bock mehr auf Saenko. MH

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