Tragödie in Großgründlach: Hier fuhr Kleinlaster ein Pärchen tot
Bis kurz nach Mitternacht hatten die beiden Erlanger im Kirchweih-Festzelt gefeiert. Ein Gutachter soll klären, wie es zu dem rätselhaften Unglück kam.
NÜRNBERG Am letzten Tag der Großgründlacher Kärwa gab es am Dienstag nur ein Thema: Den Tod eines Pärchens auf der kleinen Ortsverbindungsstraße zwischen Großgründlach und Erlangen-Tennenlohe. Andrea (18) und Ingo (33) wurden auf dem Heimweg dort in der Nacht von einem Lieferwagen überrollt. Sie waren sofort tot. Doch wie kam es zum dem mysteriösen Unfall? Die Fahnder stehen vor einem Rätsel. Am Mittwoch sollen die Leichen obduziert werden.
Noch bis kurz nach Mitternacht hatten die beiden Erlanger in Großgründlach auf dem Dorfplatz fröhlich gefeiert. Die Band „Appendix“ hatte im Festzelt ordentlich eingeheizt. Gegen 0.30 Uhr wurden die Schülerin und ihr 15 Jahre älterer Freund das letzte Mal auf dem Gelände gesehen. Zeugen beschreiben, dass sie angetrunken waren. Dann verliert sich die Spur des Paares.
Um 3.45 Uhr passierte dann der schreckliche Unfall: Ein 42-jähriger Nürnberger erfasste rund 500 Meter nach dem Ortsschild mit seinem weißen Kleintransporter die zwei Kirchweihbesucher mitten auf der Fahrbahn. „Ersten Ermittlungen zufolge wurden beide offensichtlich von dem Wagen überrollt. Sie starben noch an der Unfallstelle“, erklärt Polizeisprecher Michael Sporrer.
Es war stockdunkel und die Straße nicht beleuchtet
Doch wie konnte das passieren? Es war zwar noch stockdunkel und die Straße ist nicht beleuchtet, doch sie führt kerzengerade durch die Felder. Normalerweise hätten die junge Frau und ihr Freund zumindest die Scheinwerfer und die Motorengeräusche bemerken müssen.
Doch nach den ersten Auswertungen lagen oder knieten die beiden sogar auf der Straße. Waren sie vielleicht zu betrunken, um noch klar denken zu können? War es eine Mutprobe oder waren sie gestürzt? Oder hatten sie sich gar zum Schlafen auf den Asphalt gelegt? Sicher ist nur: Der Fahrer des Lieferwagens war vollkommen nüchtern. „Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 0,0 Promille“, so Sporrer.
Dutzende Polizisten suchten das an die Unfallstelle grenzende Maisfeld nach verwertbaren Spuren ab. Auch ein Polizeihund war im Einsatz, ebenso wie ein Hubschrauber, der die Unglücksstelle aus der Luft begutachtete.
Ein Sachverständiger wird nun versuchen, anhand des gesammelten Materials, der Spuren am Unfallauto und der Ergebnisse der Obduktion den rätselhaften Fall zu klären. au
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