Tragödie im Urlaub: Franke fährt Kind tot
Er wollte nur sein Auto umstellen: Anton L. erfasste die kleine Tina, ohne es zu bemerken
KULMBACH/INNSBRUCK Ein fröhlicher, erfolgreicher Mann, ein vierfacher Familienvater, sportlich, engagiert und beliebt, muss nun damit leben, das Leben eines siebenjährigen Mädchens auf dem Gewissen zu haben.
Es war der erste Tag im Familienurlaub: Unternehmer Anton L.* (48) aus Thurnau (Kreis Kulmbach), seine Frau Hannelore und drei der Kinder waren am Samstag im beschaulichen Ried im Zillertal angekommen und hatten im Hotel „Platzlhof“ eingecheckt. Während seine Familie in der Unterkunft wartete, ging Anton zurück zum Auto, einem massiven Mercedes-Geländewagen, den er zunächst vor dem Platzlhof geparkt hatte, um ihn nun auf den Hotelparkplatz zu stellen.
Zeitgleich machte sich eine andere deutsche Familie auf den Weg zur Gaststätte. Die kleine Tina ging voraus, ihr Bruder und die Eltern folgten. Anton L. bemerkte das Mädchen nicht, als er in die Hoteleinfahrt bog. Er erfasste das Kind frontal mit dem linken Kotflügel – angeblich ohne die Kollision zu registrieren. Erst als Mutter und Bruder des Mädchens dem Auto schreiend und gestikulierend hinterher rannten, wurde L. klar, was passiert war. Gemeinsam mit den Angehörigen brachte er das an Kopf und Wirbelsäule verletzte Kind ins Hotel, wo sich zwei Ärzte, die dort zu Gast waren, um das Kind kümmerten. Vergebens – Tina starb vier Stunden später im Innsbrucker Klinikum. Steffen Windschall
*alle Namen geändert
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