Tragödie im Tiergarten: Zweites Bären-Baby tot!
NÜRNBERG - Schock am Schmausenbuck: Am Freitag starb der zweite Zwilling in der Bruthöhle - trotz der Fürsorge von Mama Vera.
Auch das zweite Nürnberger Eisbärenjunge ist tot. Es sei am Freitag „trotz der mütterlichen Fürsorge“ der Eisbärendame Vera gestorben, teilten Stadt und Tiergarten am Samstag mit. Am Vormittag habe es erste Anhaltspunkte gegeben, dass das Jungtier schwächer werde. Gegen Nachmittag sei Vera dann sehr aufgeregt gewesen, habe die Höhle verlassen, sei schnaubend zurückgekehrt und habe ihr Nest umgebaut. Dabei konnten Tiergartenmitarbeiter das Jungtier über die Videobeobachtung kurz sehen. Es habe keine Töne mehr von sich gegeben und sei tot gewesen.
„Ich bedaure den negativen Verlauf der zweiten Aufzucht der mit sechs Jahren noch jungen Mutter sehr“, sagte Tiergartendirektor Dag Encke. „Vera hatte regelmäßig gesäugt, und das Jungtier hatte nach jedem Saugakt geschlafen, so dass es als sicher gilt, dass es ausreichend mit Milch versorgt war“, fügte er hinzu. Die Ursache für das schnelle Dahinsiechen des Jungtieres sei unklar.
Vera trauert
Vera hatte sich den Angaben zufolge am Freitag gegen 17.00 Uhr schlafen gelegt. Sie werde bisher nicht gestört, damit sie ohne Beeinträchtigungen von außen den Tod des Jungtieres verarbeiten könne. Ob das Jungtier noch im Strohlager liegt oder möglicherweise vom Muttertier verzehrt wurde, sei nicht zu erkennen. Derzeit verlasse Vera hin und wieder die Höhle, kehre aber stets zurück und verhalte sich so, als suche sie immer noch ihr Junges. Die Höhle werde erst dann inspiziert, wenn die Eisbärendame anzeige, dass sie mit der Aufzucht abgeschlossen habe.
Vera hatte am 21. November, knapp ein Jahr nach der Geburt ihres Erstgeborenen Flocke, zwei Junge zur Welt gebracht. Der erste Eisbärenzwilling war bereits am vergangenen Montag gestorben. Flocke, die am Donnerstag ein Jahr alt wurde, war von der Mutter getrennt worden, da die Zooleitung um das Leben des Eisbärenbabys fürchtete. Flocke wurde per Hand aufgezogen.
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