Tragischer Unfall von Sina M.: Trauer in Scharling - Wir sind am Boden zerstörtch

Bei einem tragischen Unfall stirbt die 17 Jahre alte Sina M. nach einer Feier. In der Heimat ist die Anteilnahme groß. Die AZ war vor Ort.
von  Klaus Wiendl
Sina M. (†).
Sina M. (†). © Polizei

Kreuth-Scharling - Er läuft völlig unscheinbar durch eine Wiese und grenzt das Wohngebiet Scharlings von Weideflächen ab. Von hier zum Elternhaus der Verunglückten 17-jährigen Sina M. sind es keine 400 Meter. Und dennoch wurde der stille Bachlauf, der den Rauheckweg unterquert, der Einheimischen zum Verhängnis.

Am Mittwoch hätte die lebenslustige Abiturientin ihren 18. Geburtstag gefeiert. Entsprechend ist auch die Anteilnahme am Unglücksort. Zahlreiche Blumengebinde erinnern im Bach und am Ufer an das schreckliche Unglück, das sich Sonntagnacht gegen 2 Uhr ereignete.

Sina M. (†).
Sina M. (†). © Polizei

Ein Paar gedenkt der 17-Jährigen still auf einer Wiese

"Mein Schatz“, so eine Aufschrift, war Sina wohl für viele Angehörige und Freude. Zwei von ihnen kauern im Gras. In ihrem Gedenken will das Pärchen nicht gestört werden. Auch in der Ferne sind Leute mit Blick auf den Gedenkort zu beobachten. In dessen unmittelbarer Nachbarschaft lebt Wolfgang Rebensburg, der Vater von Skirennläuferin Victoria Rebensburg. Als Vize vertritt Rebensburg den Ersten Bürgermeister Josef Bierschneider.

Rebensburg war es auch, der als einer der Ersten bei den "Einsatz- und Kriseninterventionskräften" war. "Es ist einfach schrecklich", sagt er immer noch bestürzt. "Wir sind einfach am Boden zerstört."

Ob der kleine Bachlauf jemanden bei einem Sturz zum Verhängnis werden könne, fragt ihn die AZ. Dies hänge davon ab, so Rebensburg, ob man bei Bewusstsein ist. Normalerweise sei das Rinnsal keine Gefahr, doch wenn jemand stürzt und bewusstlos sei, "dann kann auch eine kleine Wasserfläche zum Verhängnis werden".

Auf einer Borte steht "Mein Schatz".
Auf einer Borte steht "Mein Schatz". © Klaus Wiendl

Tod der 17-jährigen Sina kein Verbrechen

Doch zur Todesursache wolle er keine Mutmaßungen anstellen. Dies sei Sache der Ermittlungen. Für die Ermittler aus dem bayerischen Kreuth steht die Todesursache inzwischen fest: Die Obduktion der Leiche ergab, dass die junge Frau stürzte und dann in einem Bach ertrank. Es sei kein Verbrechen gewesen.

Das Mitgefühl sei natürlich bei den Familien, sagt Rebensburg. "Das ist schrecklich, was die durchmachen müssen." Wenn man selber Kinder hat, könne man einschätzen, was einem da widerfahre. Wegen einer Trauerfeier wolle die Gemeinde Kreuth den Angehörigen nicht vorgreifen. Zunächst müsse ohnehin der Leichnam von Sina M. von der Polizei erst einmal freigegeben werden.

Die 17-Jährige hatte am Wochenende ein Dorffest im Nachbarort besucht. Am frühen Sonntagmorgen nahm sie zusammen mit ihren Freundinnen ein Taxi, um nach Hause zu fahren. Kurz vor dem Ziel verließ sie plötzlich das Auto und kehrte nicht zurück. Warum sie ausstieg und wie es dann zu dem Sturz in den Bach kam, ist immer noch unklar. Die Familie der 17-Jährigen hatte noch in der Nacht mit der Suche begonnen und schaltete am Morgen die Polizei ein. Bei einer Suchaktion wurde Sinas Leiche in einem Bachbett gefunden.

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