Traditioneller Perchtenlauf in Teisendorf gerät außer Kontrolle
Teisendorf - Es war der achte Perchtenlauf in Teisendorf: Ein traditioneller Umzug, bei dem die Teilnehmer sich als furchterregende Gestalten verkleiden und beispielsweise mit geschnitzten Holzmasken, Fellen, Ruten und Trommeln durch den Ort ziehen - ein Brauch in vielen bayerisch-österreichischen Kommunen.
Perchten schlugen mit ihren Ruten zu
In Teisendorf jedoch schlug die anfangs gute Stimmung am Sonntagabend in Aggression um: Kurz nach dem Lauf, gegen 19 Uhr, kam es zu einer Streiterei, die schließlich in Handgreiflichkeiten endete. Das berichtet das Bayerische Rote Kreuz.
So sei es unter anderem zu Schlägen mit den Ruten und Gürteln der Perchten gekommen. Darüber hinaus sollen Rauchbomben und bengalischen Lichter in Richtung der Zuschauer geflogen sein.
Verdacht auf Wirbelsäulenverletzung bei 15-Jährigem
Offenbar schwer verletzt wurde bei den Ausschreitungen ein 15 Jahre alter Jugendlicher aus Freilassing. Er wurde mit Verdacht auf eine Wirbelsäulenverletzung in ein Krankenhaus gebracht. Der 15-Jährige war von einem 24-Jährigen aus Teisendorf geschubst worden und zu Boden gefallen. Dabei landete er mit dem Rücken auf einer am Boden abgelegten Kuhglocke. Zeugen gaben der Polizei gegenüber an, dass der Jugendliche dabei beinahe auch noch mit einem Auto zusammengestoßen wäre.
Die Zuschauer waren geschockt, so das BRK, einige seien eigenen Angaben zufolge auf Schultern und Arme geschlagen worden, teilnehmenden Perchten seien die Masken heruntergerissen worden.
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Auslöser des Streits war bisherigen Ermittlungen der Polizei zufolge, dass der Veranstalter eine am Perchtenlauf teilnehmende Gruppe aus Freilassing wegen ihres Auftretens zurechtgewiesen hatte - und sie für das kommende Jahr ausschließen wollte. Ein anfängliches Wortgefecht sei mit einem Schlag ins Gesicht quittiert worden, woraufhin der Teisendorfer den 15-Jährigen schubste.
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