Tödlicher Angriff bei Schloss Neuschwanstein

Schwangau - Nach dem tödlichen Angriff nahe Schloss Neuschwanstein sitzt ein Tourist aus den USA wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Der 30-Jährige sei am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt worden, teilte die Polizei mit.
Der US-Amerikaner soll zwei Frauen im Alter von 21 und 22 Jahren am Mittwoch unter einem Vorwand auf einen Trampelpfad zu einem Aussichtspunkt geführt und eine der beiden Touristinnen körperlich angegriffen und später in eine Schlucht gestoßen haben. Die Frau starb später im Krankenhaus. Als die andere Frau einschreiten wollte, habe der Mann diese gewürgt und ebenfalls in die Schlucht gestoßen. Die Ermittler gingen derzeit von einem versuchten Sexualdelikt aus.
Abweichende Medienberichte: Was geschah bei Schloss Neuschwanstein?
Der 30-Jährige "attackierte die 21-jährige Frau sexuell", zitierte der "BR" den ermittelnden Staatsanwalt. Die Schilderung des Tatherganges des Mediums weicht etwas vom der "dpa" ab.
So beschreibt der BR, dass die zweite Frau bereits bei der sexuellen Belästigung gegenüber ihrer Begleiterin einschritt. Der Mann würgte die 22-Jährige daraufhin und warf sie 50 Meter in die Tiefe. Dann soll er auch die 21-Jährige, die er zuvor belästigt hatte, gewürgt und in die Pöllatschlucht gestoßen haben.
Tödliche Attacke : Täter und Opfer kommen aus den USA
Die beiden Frauen, die nahe dem Schloss Neuschwanstein angegriffen worden sind, kommen wie der Verdächtige auch aus den USA.
Die beiden Touristinnen seien in der Nähe des Schlosses bei Schwangau (Landkreis Ostallgäu) zufällig auf den 30-Jährigen getroffen und hätten sich ihm auf dem weiteren Weg angeschlossen, teilte die Polizei am Donnerstag mit.
Angriff nahe Schloss Neuschwanstein: Die Polizei sucht Zeugen
Bei dem Angriff am Mittwoch war demnach die 21-Jährige, die der Mann zuerst angegriffen haben soll, schwer verletzt worden. In der Nacht auf Donnerstag erlag sie den Angaben zufolge ihren Verletzungen. Ihre 22 Jahre alte Begleiterin wurde verletzt in ein Krankenhaus gebracht.
Den Tatverdächtigen hatten Ermittler noch am Mittwoch in der Nähe des Tatorts festgenommen. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln den Angaben zufolge wegen versuchten Mordes und Mordes.
Die Polizei sucht derweil Zeugen des Vorfalls und Bildmaterial. Fotos und Videos könnten in einem speziellen Portal hochgeladen werden, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Auch wenn der mutmaßliche Täter oder die beiden angegriffenen Frauen nur zufällig auf dem Material zu sehen seien, könne dies bei den Ermittlungen helfen.
"Schockierender Einzelfall": Bürgermeister von Schwangau äußert sich
Nach dem tödlichen Angriff beim Schloss Neuschwanstein in Schwaben hat sich der Bürgermeister der Gemeinde Schwangau, Stefan Rinke, tief betroffen gezeigt. "Unser Mitgefühl gilt den Opfern und ihren Familien", sagte er am Donnerstag dem Radiosender "Antenne Bayern".
Eine solche Straftat habe es bisher in Schwangau nicht gegeben. Es handele sich um einen "schockierenden Einzelfall", der sich nicht auf die allgemeine Sicherheitslage in Schwangau auswirke, betonte er.