Tottenham, Piräus, Belgrad: FCB mit "interessanter Gruppe"

Monaco (dpa/lby) - Der FC Bayern freut sich auf den Vorjahresfinalisten der Champions League. Dazu treffen die Münchner auf zwei vergleichsweise leichte Gegner. Tottenham Hotspur, Olympiakos Piräus und Roter Stern Belgrad um den früheren deutschen Nationalspieler Marko Marin sind die Kontrahenten des deutschen Fußball-Rekordmeisters auf dem Weg in das fest eingeplante Achtelfinale der Königsklasse. "Das ist eine sehr interessante Gruppe, ich freue mich auf diese Gegner und auch auf die Stadien auswärts, die viel Atmosphäre versprechen", sagte Trainer Niko Kovac nach der Auslosung am Donnerstagabend. "Ich bin zuversichtlich, dass wir den Einzug in die K.o.-Runde schaffen."
Die Bayern dürften in dieser Konstellation klarer Favorit auf den Einzug ins Achtelfinale sein. Der nächste Champions-League-Sieger wird am 30. Mai 2020 in Istanbul gekürt. "Ich denke, wir dürfen mit der Auslosung zufrieden sein", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Sportdirektor Hasan Salihamidzic meinte: "Unser Anspruch ist es, das Achtelfinale zu erreichen und dabei auch die Gruppe zu gewinnen. Allerdings sind wir gut beraten, kein Team zu unterschätzen."
Vier Pflichtspiele (2 Siege, 1 Remis, 1 Niederlage) gab es in der Europapokal-Geschichte gegen die Engländer. Diese liegen allerdings bereits über 30 Jahre zurück. "Mit Tottenham Hotspur haben wir einen sehr interessanten Gegner gezogen, gegen den ich persönlich noch nicht gespielt habe. Das werden sicherlich zwei packende Spiele gegen den letztjährigen Finalisten", sagte Offensivmann Thomas Müller.
Die im Vorjahresfinale gegen Jürgen Klopps FC Liverpool gescheiterten Engländer sind der Hauptkonkurrent im Kampf um den Gruppensieg. "Gegen Tottenham haben wir eine gute Chance zu beweisen, dass wir international auf diesem Top-Niveau mithalten können", sagte Nationalspieler Joshua Kimmich. "Wir als FC Bayern müssen auf alle Fälle den Anspruch haben, diese Gruppe als Erster zu beenden."
Gegen den griechischen Vizemeister Olympiakos Piräus, der sich über die Playoffs qualifiziert hat, haben die Münchner beste Erinnerungen. Alle vier Partien gegen die Griechen wurden gewonnen. In der Saison 2015/16 gelangen in der Gruppenphase zwei deutliche Siege (3:0 und 4:0). Die Bilanz gegen Belgrad ist ausgeglichen: zwei Siege, ein Remis, eine Niederlage. Das letzte Duell mit Roter Stern gewannen die Bayern im UEFA-Cup 2007/08 in Belgrad mit 3:2.
"Auch wenn wir mit Piräus und Belgrad zwei starke Mannschaften zugelost bekommen haben, glaube ich, dass das Rennen um Platz eins und zwei zwischen Tottenham und uns ausgemacht wird", sagte Kapitän Manuel Neuer. "Tottenham hat eine sehr gute Mannschaft, das hat der Club letzte Saison in der Champions League und auch schon in der Vorbereitung bei uns in München beim Audi Cup gezeigt."
Borussia Dortmund erwischte es hingegen richtig hart. Der BVB muss sich in Gruppe F gleich mit Lionel Messis FC Barcelona sowie Inter Mailand und Slavia Prag messen. "Das ist schon eine Hammergruppe, keine Frage", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.
Bayer Leverkusen steht in der Gruppe D ebenfalls vor hohen Hürden. Juventus Turin mit Superstar Cristiano Ronaldo und Sami Khedira, Atlético Madrid und Lok Moskau mit dem früheren Weltmeister Benedikt Höwedes sind die Kontrahenten für das Team von Trainer Peter Bosz.
RB Leipzig spielt in der wohl ausgeglichensten Gruppe G mit Russlands Meister Zenit St. Petersburg, dem portugiesischen Champion Benfica Lissabon und Olympique Lyon.
Die Bundesliga-Clubs wollen alle Wiedergutmachung für die kollektiv miserable Königsklassen-Bilanz in der Vorsaison. Die Münchner waren gegen Liverpool wie Dortmund gegen Tottenham und Schalke gegen Manchester City bereits im Achtelfinale ausgeschieden. 1899 Hoffenheim hatte nicht einmal die Gruppenphase überstanden.
Die ersten Partien der neuen Champions-League-Saison finden am 17. und 18. September statt. Letzter Gruppenspieltag ist am 10. und 11. Dezember. Wie üblich ziehen die acht Gruppensieger und acht Gruppenzweiten ins Achtelfinale ein.