Tödlicher Zugspitzlauf 2008: "Mich trifft keinerlei Schuld"
GARMISCH - Seit Montag muss sich Sportveranstalter Peter Krinninger wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung vor Gericht verantworten. Er weist jede Schuld von sich.
„Auf dem Berg ist jeder für sich selbst verantwortlich“, sagt Peter Krinninger und weißt jede Verantwortung für den tragischen Tod von zwei Startern beim Zugspitzlauf 2008 von sich. Seit Montag muss sich der Sportveranstalter vor dem Amtsgericht in Garmisch-Partenkirchen wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung verantworten .
Der Lauf auf den Gipfel der Zugspitze im Juli 2008 war ein Fiasko. Kurz nach dem Start schlug das Wetter um. Die Läufer, die zum Teil in kurzen Hosen und T-Shirt unterwegs waren, gerieten in einen Schneesturm. Zwei von ihnen kamen ums Leben. Hans P. (45) und Uwe M. (41) und starben an Unterkühlung und Erschöpfung. Neun weitere kamen mit lebensbedrohlichen Unterkühlungen ins Krankenhaus.
„Ich drücke mein tiefstes Mitgefühl und Bedauern den Familienangehörigen der Verstorbenen aus. Mich trifft aber keinerlei Schuld an den zwei Todesfällen“, sagte Peter Krinninger gestern zu Prozessbeginn. Krinninger rechnet laut seinem Anwalt Stefan Beulke mit einem Freispruch. Sein Mandant habe verantwortungsbewusst gehandelt, betonte Stefan Beulke. Der Angeklagte habe die Teilnehmer schriftlich und mündlich auf die Wetterverhältnisse aufmerksam gemacht und könne nicht jeden Einzelnen überprüfen, ob der kurze Hosen an habe.
Keiner der verletzen Läufer tritt in dem auf fünf Verhandlungstage angesetzten Prozess als Nebenkläger auf. 21 Zeugen sowie ein Sachverständiger sind vom Amtsgericht geladen. Am 1. Dezember soll das Urteil fallen. Ralph Hub
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