Tödliche Schüsse auf Boxpromoter

 50-Jähriger wird in Ingolstädter Nobelviertel auf dem Gehweg mit Kopfschüssen getötet. Polizei nimmt 45-jährigen Schützen am Tatort fest
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Der Tatort: Am Nachmittag wird die Leiche des 50-jährigen Opfers wird abtransportiert.
dpa Der Tatort: Am Nachmittag wird die Leiche des 50-jährigen Opfers wird abtransportiert.

50-Jähriger wird in Ingolstädter Nobelviertel auf dem Gehweg mit Kopfschüssen getötet. Polizei nimmt 45-jährigen Schützen am Tatort fest

Ingolstadt -
Mitten im Nobelveritel von Ingolstadt, dem Westviertel, ist gestern ein 50-jähriger Mann früh morgens auf dem Gehweg erschossen worden. Die Bluttat geschah nur wenige Schritte von dem Gartenhaus entfernt, in dem das Opfer wohnte. Ingolstadts Alt-OB und Ehrenbürger Peter Schnell (78), der in derselben Straße wohnt, wurde zufällig Zeuge der Bluttat. Die Polizei nahm wenig später einen 45-jährigen Verdächtigen fest. Worum es bei der tödlichen Auseinandersetzung ging, ist noch unklar. Gestern Nachmittag begannen Kripobeamte mit der Vernehmung des Todesschützen.

Wie Altbürgermeister Peter Schnell dem „Donaukurier“ gestern berichtete, hatte er gegen 8 Uhr gesehen, wie sich ein Mann in der Streiterstraße über einen anderen beugte. Er habe wie von Sinnen auf den am Boden liegenden Mann eingeschlagen. „Ich bin hingelaufen und habe geschrien, er soll aufhören“, so Peter Schnell. Da habe der Täter gerufen: „Rufen Sie die Polizei!“
Peter Schnell verständigte die Polizei und den Rettungsdienst. Doch für das Opfer gab es keine Rettung mehr. Als der Notarzt wenige Minuten später in der Streiterstraße eintraf, war der Mann bereits tot. Mehrere Schüsse hatten ihn getroffen – auch in den Kopf.

Die mutmaßliche Tatwaffe, eine Pistole, konnte am Tatort von der Polizei sichergestellt worden. Der Schütze hatte sie sich nach ersten Erkenntnissen illegal beschafft, er hatte keine Waffenerlaubnis für die Pistole. Die Polizei sperrte den Tatort großräumig ab. „Ich kam gerade vom Aldi, da war alles gesperrt“, berichtete ein geschockter Nachbar. „Wir durften unser Haus nicht verlassen, mussten stundenlang abwarten, bis die Spurensicherung ihre Arbeit beendet hatte“, sagt eine Anwohnerin.

Was das Motiv für den tödlichen Streit war, ist noch unklar. Nach AZ-Informationen stammte das Opfer aus Kasachstan. Der 50-Jährige hatte früher ein Fitnessstudio in Ingolstadt betrieben. Auch organisierte er als Promoter Boxkämpfe. Eine Nachbarin aus der Streiterstraße: „Ich wusste zwar, dass er in dem Gartenhaus wohnt, aber man hat ihn kaum gesehen.“

Über den Tatverdächtigen ist bislang nichts bekannt. Nachbarn hatten unmittelbar vor der Tat laute Männerstimmen und Schreie gehört. Dann fielen plötzlich mehrere Schüsse.
Der Tote soll heute in der Münchner Rechtsmedizin obduziert werden. Der Tatverdächtige (45) wohnt ebenfalls in Ingolstadt, aber in einem anderen Stadtteil. Er wurde gestern stundenlang vernommen. Heute soll er dem Haftrichter vorgeführt werden. Die Staatsanwaltschaft ging gestern zunächst von einem Totschlag aus.

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