Todesschütze fühlt sich als Opfer

In Groitzsch fühlte er sich verfolgt und von Einbrechern bedroht. Der mutmaßliche dreifache Todesschütze aus Bayern war davon überzeugt, dass er sterben sollte.
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Auch diesem Gelände soll der Angeklagte drei Menschen erschossen haben.
dpa/dapd Auch diesem Gelände soll der Angeklagte drei Menschen erschossen haben.

Leipzig  – Der mutmaßliche Todesschütze von Groitzsch sieht sich als Opfer, nicht als Mörder. Der 41-Jahre alte Angeklagte aus Bayern äußerte sich am Donnerstag vor dem Landgericht Leipzig erstmals ausführlich zu den Vorgängen in den Jahren 2009 und 2010. Dem Mann, der zuletzt in Cham in der Oberpfalz lebte, wird vorgeworfen, drei 19, 23 und 27 Jahre alte Männer erschossen zu haben, die Schrott von seinem Grundstück stehlen wollten.

„Ich sehe mich als Opfer, nicht als Mörder“, sagte er in seiner mehrfach von Weinkrämpfen unterbrochenen Erklärung. Die Verhandlung wurde unterbrochen, weil der Angeklagte weinend zusammenbrach. Ein psychiatrischer Gutachter hält den Mann für voll schuldfähig. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Kaufmann zwei Morde, versuchten Mord sowie Raub und Körperverletzung mit Todesfolge vor.

Bein Einbrüchen sei er bestohlen und sein Fuhrpark, den er in einer alten Lagerhalle untergebracht hatte, mutwillig zerstört worden, sagte der Angeklagte. „Ich hatte keine Wahl, ich musste meine Waffe ziehen“, beschrieb er die Situation als Notwehr, als er 2009 das erste Opfer tötete. Auch im August 2010 habe er geschossen, weil er sich bedroht sah. „Wenn ich etwas gesehen hätte, wenn man mich nicht erschreckt hätte, hätte ich niemals geschossen – nie, nie, nie.“

Er empfinde Scham und Schuld, sagte er und: „Ich bete täglich für die Toten.“ Die Opferanwältin Ina Tust sagte vor Journalisten: „Es ist unerträglich, mit anzusehen, wie er sich in seinem Mitleid suhlt“.

 

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