Todesschütze beging Mord mit äußerster Brutalität
Der Todesschütze von Ingolstadt beging den Mord kaltblütig. Neun Schüsse gab er auf sein Opfer ab, ehe er sich auf der Polizeiwache vor den Augen von zwei Beamten erschoss. Das Motiv für die Tat und seinen Selbstmord ist nach wie vor unklar.
Ingolstadt – Der Todesschütze von Ingolstadt hat den Mord am Ex-Mann seiner Ehefrau mit äußerster Brutalität begangen. Laut Obduktionsergebnis feuerte der passionierte Jäger und Sportschütze neun Schüsse aus einer großkalibrigen Pistole auf sein Opfer ab.
Dabei schoss er mehrere Male auf den Kopf des fünf Jahre älteren Mannes, wie Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer am Dienstag sagte. Über das Motiv für den Mord vom Sonntagabend im Haus des Opfers herrscht bei den Ermittlern weiterhin Rätselraten. Die Kripo will herausfinden, warum der zuletzt bei einer Sicherheitsfirma beschäftigte Elektroniker sich den Ex-Mann seiner Frau als Opfer aussuchte. Der 43-Jährige hatte vor dem Mord in seinem Wohnort im nahen Großmehring direkt vor einer Frau in den Boden geschossen.
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Die 37-Jährige ist die Mutter einer Jugendlichen, die er angeblich sexuell belästigt haben soll. Von diesem Vorwurf war der 43-Jährige in einem Prozess aber freigesprochen worden. Umso mehr gibt den Ermittlern das Tatmotiv Rätsel auf. Nach dem Mord fuhr der Schütze zur Ingolstädter Polizei und erschoss sich vor den Augen von zwei Beamten.
Die Ermittler schließen nicht aus, dass es der Mann darauf abgesehen haben könnte, von Uniformierten erschossen zu werden. In seiner Wohnung wurden fast 20 Schusswaffen, darunter 15 Gewehre, sichergestellt.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ordnete eine Untersuchung des Falles an, auch zur Frage, wie der Täter gewaltsam in die Polizeiinspektion eindringen konnte. Zudem will er geklärt wissen, auf welcher Rechtsgrundlage der Todesschütze die vielen Waffen besaß.
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