Tod und Ekstase: Staatsballett München zeigt Choreographien
München (dpa/lby) - Mit "Tanz, Tod und Ekstase" beschäftigt sich das Bayerische Staatsballett in diesem Jahr bei "À Jour - Zeitgenössische Choreographien". Das wiederkehrende Format umfasst diesmal drei Werke von Andrey Kaydanovskiy, Edwaard Liang sowie Yuka Oishi und feiert an diesem Freitag (28.6.) im Münchner Prinzregententheater Premiere. Während Oishi das Solo für Startänzer Sergei Polunin bereits im Vorjahr zur Aufführung brachte, sind die beiden anderen Beiträge des Abends Uraufführungen.
Ungewöhnlich dürfte Kaydanovskiys "Cecil Hotel" werden: ein Kriminalballett. Das Cecil Hotel in Los Angeles ist durch zahlreiche Morde und mysteriöse Todesfälle bekannt geworden. Kaydanovskiy erzählt mit seiner an das Tanztheater angelehnten Bewegungssprache die einzelnen (Mord-)Geschichten spannungsgeladen, hoch komplex und parallel zueinander und kann dabei unter anderem auf die Tänzer Séverine Ferrolier, Ksenia Ryzhkova, Jinhao Zhang und Dustin Klein bauen. Liang, der zum ersten Mal ein Stück für das Münchner Ensemble erarbeitete, nähert sich zum zweiten Satz aus Franz Schuberts Streichquartett "Der Tod und das Mädchen" auf ungewöhnlichen, neoklassischen Wegen seinem Sujet. "Ich wollte mit diesem Stück etwas kreieren, das anders ist als das, was der Zuschauer vielleicht erwartet. Das trifft sowohl auf den Tod als auch auf das Mädchen zu", erläuterte Liang im Vorfeld.
Der dritte Teil des Abends rückt den gefeierten, wiewohl auch umstrittenen Startänzer Sergei Polunin in den Mittelpunkt. Das ihm auf den Leib geschnittene Solo "Sacré" hatte Oishi 2018 in St. Moritz als Hommage an den Tänzer Vaslav Nijinsky kreiert.