Tod auf der A9: Frau wird von drei Autos überrollt

Pfaffenhofen an der Ilm – Gegen 7 Uhr sind beim Notruf der Polizei heute Morgen kurz hintereinander mehrere Handy-Anrufe eingegangen.
Die Anrufer sind alle auf der A9 in Richtung Nürnberg unterwegs gewesen und berichten übereinstimmend, dass auf der Autobahn ein größerer Gegenstand oder ein Tier liegen würde. Einige berichten am Telefon auch noch, dass sie einfach nicht mehr hätten ausweichen können – sondern darüber gefahren sind.
Flucht aus Psychiatrie: Polizei fahndet nach Straftätern
Die Polizei schickt eine Streife der Verkehrspolizei zu der beschriebenen Stelle. Dort bestätigen sich die schlimmsten Ahnungen: Statt eines Gegenstandes oder eines Tieres liegt auf dem rechten Fahrstreifen eine tote Frau.
Die Polizei sperrt die Autobahn ab der Anschlussstelle Pfaffenhofen in Richtung Nürnberg ab. Der Verkehr wird umgeleitet. Schnell bildet sich ein Stau von zehn Kilometern Länge. Auch auf der Ausweichroute drängt sich der Verkehr. Zunächst ist unklar, wer die Frau ist und wie sie auf die Autobahn gekommen ist.
Ist sie aus einem Fahrzeug gestoßen worden? Hatte sie eine Panne? Ist sie zu Fuß unterwegs gewesen? Die Polizei bittet Zeugen, sich bei der Verkehrspolizei in Ingolstadt zu melden.
Wenig später entdecken Polizisten dann ein verlassenes Fahrzeug unweit der Stelle, wo die Tote gefunden worden ist. „Inzwischen haben wir konkrete Anhaltspunkte, dass es sich um einen Suizid handelt“, sagte Polizeisprecher Peter Grießer gestern Nachmittag. Demnach hat sich die 63-Jährige offenbar von einer Autobahnbrücke in den Tod gestürzt. Die Frau wohnte ganz in der Nähe im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm.
Nach dem Aufruf der Polizei haben sich insgesamt zehn Zeugen gemeldet. Die Ermittler gehen davon aus, dass die 63-Jährige von mindestens drei Fahrzeugen überrollt wurde. Kurz vor 11 Uhr ist dann die Autobahnstrecke wieder freigegeben worden.
Ungefährer Fundort der Leiche
Anmerkung der Redaktion:
In der Regel berichtet die AZ nicht über Selbsttötungen – es sei denn, die Tat erfährt durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Suizidgedanken sind häufig eine Folge psychischer Erkrankungen. Letztere können mit professioneller Hilfe gelindert und geheilt werden. Wer Hilfe sucht, auch als Angehöriger, findet sie bei der Telefonseelsorge: 0800–111 0 111 und 0800–111 0 222. Die Berater sind rund um die Uhr erreichbar, jeder Anruf ist kostenlos.