Toborg lästert: Wer ist Allagui?
Ahlens Torjäger will seinen Fürther Konkurrenten bis zur Winterpause überholen, Sami kontert: „Mache ich ein Tor, schenke ich ihm mein Trikot“
FÜRTH Greuther Fürth gegen Ahlen, das Duell Zweitliga-Dino gegen Aufsteiger ist auch das Duell der Top-Knipser: Sami Allagui gegen Lars Toborg. Beide haben schon elf Treffer auf dem Konto. Was den Ahlener aber kalt lässt.
„Wer ist Allagui“, soll Toborg vor der Partie am Sonntag im Playmobilstadion (14 Uhr) gelästert haben. Und: „Ich will mit einem Tor mehr als er in die Winterpause gehen.“ Was Allagui ziemlich egal ist. „Da mache ich mir keine Sorgen. Das ist ein schöner Anreiz, zu treffen. Und wenn ich ein Tor mache, schenke ich ihm nach dem Spiel mein Trikot.“
Ahlen galt als sicherer Abstiegskandidat
Grundsätzlich kann zwar Ahlens Trainer Christian Wück den Wunsch seines Torjägers nachvollziehen. Immerhin ist Wück gelernter Stürmer, hatte seine Glanzzeit einst beim Club (1990 bis 1994). „Aber schöner wäre es gewesen, Lars hätte gesagt, wir wollen einen Platz vor Fürth in die Winterpause gehen“, so Wück.
Dass überhaupt die Chance besteht, dass der Tabellenneunte (24 Punkte) mit einem Sieg an den Fürthern (Platz sieben, 26 Zähler) vorbeiziehen kann, ist dabei die eigentliche Sensation. Noch zu Beginn der Hinrunde galt Ahlen, nach den zwei verlorenen Jahren in der Regionalliga, als sicherer Abstiegskandidat. Und nicht als Favoritenschreck, wie die Löwen (3:1), Aachen (2:0) oder Duisburg (1:0) leidvoll erfahren mussten.
Während allerdings die Experten noch über die Gründe des Ahlener Erfolgs rätseln, war sich Wück von Anfang an sicher, dass „wir einen Platz im Mittelfeld erreichen können.“ Sein einfacher wie genialer Plan: „Wir machen es wie Fürth.“ Wie SpVgg-Präsident Helmut Hack & Co. gelang auch Wück das Kunststück, mit äußerst bescheidenen Mittel ein funktionierendes Team zu formen. Wücks Ziel: „Wir wollen irgendwann das Fürth der Zweiten Liga werden.“
"Da stoßen wir jetzt an unsere Grenzen"
Bislang hat das Original aber noch die Nase vorn. Zumal sich laut Wück auch langsam die angespannte Personalsituation – Abwehrspieler Marinko Miletic, Kapitän Daniel Thioune und Regisseur Manuel Bölstler fallen verletzt aus – negativ bemerkbar macht.
„Wir haben nur 22 Mann im Kader. Da stoßen wir jetzt an unsere Grenzen.“ Im Gegensatz zu seinem Torjäger Toborg schlägt Wück deshalb auch die ganz leisen , im Profi-Fußball eher ungewohnten Töne an: „Das ist das erste Spiel in dieser Saison, das ich nicht gewinnen will. Mit einem Unentschieden in Fürth wäre ich schon mehr als zufrieden.“ Krischan Kaufmann
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