Tirol plant 17 Blockabfertigungen bis Mitte 2019

Millionen Lastwagen donnern jährlich über den Brenner. Tirol drosselt deshalb an manchen Tagen mit Blockabfertigungen den Lkw-Verkehr - auch 2019 gibt es dafür Termine. Die Folge sind Staus bei den Bayern. Doch die haben laut einer Umfrage im Auftrag Tirols Verständnis.
von  dpa
Lkws und Pkws fahren auf einer Autobahn. Foto: Uwe Lein/Archiv
Lkws und Pkws fahren auf einer Autobahn. Foto: Uwe Lein/Archiv © dpa

Kiefersfelden/Kufstein (dpa/lby) - Die Landesregierung in Tirol setzt ihre Blockabfertigung für Lastwagen auf der Inntalautobahn am Grenzübergang bei Kufstein auch im nächsten Jahr fort. An 17 Tagen will sie bis Jahresmitte an besonders verkehrsreichen Tagen den Verkehr von Lastwagen damit begrenzen, das sind genauso viele Termine wie im ersten Halbjahr 2018. Im gesamten Jahr 2018 gab es 26 Blockabfertigungstage. Ab 5.00 Uhr lassen die Österreicher dann nur etwa 250 Trucks stündlich durch, um die Strecke zum Brenner zu entlasten. Auf bayerischer Seite stauen sich die Lastwagen oft über viele Kilometer. Die Regierungen in München und Berlin hatten die Maßnahme deshalb kritisiert, Anwohner stöhnen.

Die Tiroler starteten deshalb im Oktober eine Umfrage in Oberbayern zu den Blockabfertigungen. Die "Süddeutsche Zeitung" sowie österreichische Medien hatten zuerst über die Umfrage sowie die neuen Termine berichtet.

Die erste Blockabfertigung im neuen Jahr ist nach Angaben der Landesregierung am 7. Januar nach dem Dreikönigstag geplant. Weitere folgen unter anderem um Ostern, Jesus Christus Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam. Die Termine für die zweite Jahreshälfte sollen Ende Februar vorliegen.

Nach Schätzungen des Landes Tirol stieg die Zahl der Lastwagen auf der Transitroute im Jahr 2018 auf rund 2,5 Millionen, im Vorjahr waren es noch 2,25 Millionen. Angesichts dieser Zahlen hatten der Umfrage zufolge 90 Prozent der Menschen in Oberbayern Verständnis, dass Tirol den Transitverkehr zu reduzieren versucht. 77 Prozent hielten dabei Maßnahmen wie Blockabfertigungen, stärkere Kontrollen und Nachtfahrverbote gerechtfertigt.

80 Prozent der Befragten fanden es zudem sehr wichtig oder eher wichtig, dass sich auch in Bayern die Politik um eine Reduzierung des Schwerlastverkehrs kümmert. "Nicht nur wir in Tirol haben genug von der Transitbelastung - auch die Bevölkerung Oberbayerns fühlt sich durch den Lkw-Schwerverkehr beeinträchtigt und spricht sich ganz klar für eine Beschränkung des Lkw-Verkehrs aus", folgerte der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter. Das grundsätzliche Verständnis der Oberbayern für die Tiroler legte er zugunsten einer Fortsetzung der Maßnahmen aus. "Das bestärkt mich in meiner Haltung, alles zu tun, was Tirol selbst tun kann, um die Transitlawine einzudämmen."

Nicht gefragt wurde in der Umfrage allerdings, wie sehr die Blockabfertigungen und die daraus folgenden Staus auf bayerischer Seite die Menschen stören.

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